Teilen

Die Aussicht auf ein Referendum in Griechenland lässt die Aktienmärkte sinken. Auch die Wall Street startet schlecht

Papandreou hat beschlossen, die Brüsseler Vereinbarungen zur griechischen Verschuldung einem Referendum zu unterziehen: Die Ankündigung lässt die Märkte einbrechen - Italien erweist sich als am anfälligsten: Piazza Affari -7% - Handel startet auch in New York schlecht - Banken im Visier der Sturm über Europa – Der Btp/Bund-Spread schleift Rekord um Rekord: Die neue Obergrenze liegt bei 455 bp.

Die Aussicht auf ein Referendum in Griechenland lässt die Aktienmärkte sinken. Auch die Wall Street startet schlecht

DAS GRIECHISCHE REFERENDUM SENKT MAILAND-AKTIEN -6,57
10 BTPs RENDITE 6,33 %
WALL STREET BEGINNT AUCH SCHLECHT

Die europäischen Börsen stürzen nach einem stark negativen Start an der Wall Street weiter ab: Der Dow Jones startet mit einem Minus von 2,05 %, der S&P500 mit 2,76 % und der Nasdaq mit 3,04 %. Die überraschende Ankündigung des griechischen Ministerpräsidenten, das Abkommen zur europäischen Rettung des Landes einem Referendum zu unterziehen, eröffnet Griechenland ein reales Zahlungsausfallrisiko und versetzt die Märkte erneut in Panik. Mailand führt den Zusammenbruch auf -6,57 % an, während die Spanne zwischen zehnjährigen BTPs und dem Bund auf 455 Basispunkte und die Rendite von BTPs auf 6,33 % steigt, immer näher an 7 %, eine Schwelle, die als aussichtslos angesehen wird.

Aber aufgrund von Ansteckungsängsten betrifft der Zusammenbruch ganz Europa, wenn auch mit verhalteneren Rückgängen: Der Dax verliert 4,77 %, der Cac 4,92 % und der Ftse 100 2,83 %. Der Wettlauf zu risikoärmeren Anlagen und damit zur als sicherer Hafen geltenden deutschen Bundesanleihe vergrößert auch die Differenz zu den zehnjährigen Anleihen Frankreichs und Spaniens, die auf 121 Basispunkte bzw. 384 Punkte steigen. Es sind immer die Banken, die fallen. Die Franzosen leiden darunter, Dexia verliert 16,8 % und die Société générale 16,3 %, aber auch die Italiener: Intesa Sanpaolo landet mit einem theoretischen Rückgang von 14 % in der Volatilitätsauktion, Unicredit verliert 11,3 % und die Versicherungsgruppe Fondiaria Sai 9,37 %.

Zu den Schlimmsten gehören aber auch die Wertpapiere der Galaxis: Fiat spa verliert 8,56 % und Fiat Industrial 9,60 %, wiederholt ausgesetzt. Auf dem Ftse Mib kann kein Titel auf die Rückgänge reagieren und sich in positives Terrain bewegen, während wir auf dem Star den Anstieg von Sabaf (+3%) und die leichte Entwicklung von Banca Ifis (+0,24%) feststellen. Der Euro verliert etwa 1,1 % gegenüber dem Dollar auf 1,369, von 1,385 zum Handelsschluss gestern Abend.

ZWEISTELLIGER VERLUST FÜR INTESA UND UNICREDIT
IN ERNSTEN SCHWIERIGKEITEN DIE BPM-STEIGERUNG -7,05 %

Am stärksten betroffen waren die Bankaktien: Intesa verlor 11 % und UniCredit 10 %. Beide Aktien wurden aufgrund übermäßiger Herabstufungen verschoben. Unter den anderen italienischen Banken erzielt Banco Popolare -7 %, Ubi -4,4 %, MontePaschi -7,3 %. Die Kapitalerhöhung von Bpm -7,05 % wird mit Abschlägen fortgesetzt. Unterdessen gibt eine Mitteilung von Investindustrial an, dass Andrea Bonomis Anteil an Popolare di Milano „nach Transaktionen, die auf dem Markt stattfanden“, nach der Erhöhung auf 3,43 % gestiegen ist, wobei die verfügbaren Aktien und Optionsrechte berücksichtigt werden.

Investindustrial kündigte an, dass es "beabsichtigt, dem Markt freiwillig und regelmäßig die Aktien und Optionsrechte von Popolare di Milano offenzulegen, die von ihm oder von Unternehmen gehalten werden, die direkt oder indirekt von ihm kontrolliert werden". Dasselbe bittere Drehbuch im Rest von Europa. Alle europäischen Banken stehen unter Druck. Bnp Paribas fällt um 9,5 %, Barclays fällt um 9,2 %, Credit Suisse fällt um 8,4 % nach der Bekanntgabe niedriger als erwarteter Ergebnisse für das Quartal und neuer Entlassungen für 1.500 Mitarbeiter.

Unter den Versicherungsaktien sticht der Crash von Axa mit -11 % hervor, gefolgt von Allianz mit 6,9 %. Generäle begrenzen den Schaden -2,8 %. Bei Fiat, das wie alle konjunkturabhängigen Aktien verliert, prognostizierte CEO Sergio Marchionne in einem Interview mit Automotive News unter anderem, dass das Verkaufsziel für 2012 von 2,7 Millionen auf 2,5 bis 2,6 Millionen gesenkt werden könnte. Öl ist um 1,8 % auf 91,4 Dollar pro Barrel gefallen. Eni fällt um 3,2 %, Saipem erzielt -3,7 %

Bewertung