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(Un-)Glaubwürdigkeit ist teuer

Geringes Vertrauen ist salzig. Quantifiziert sind das etwa 600 Milliarden Yuan (92 Milliarden US-Dollar) pro Jahr. So schätzt die chinesische Confindustria den Schaden, der durch die geringe Reputation der eigenen Unternehmen entsteht, zwischen Dumping und Fälschung ein.

Wang Zhongiu, der Präsident der China Enterprise Confederation (eine Art chinesischer Industrieverband), erklärte gestern auf einer Konferenz in Peking, dass die mangelnde Glaubwürdigkeit chinesischer Produkte jährlich etwa 600 Milliarden Yuan (92 Milliarden Dollar) koste. Die bereits im vergangenen Mai vom Handelsministerium mitgeteilten Daten unterstreichen die mangelnde Attraktivität chinesischer Produkte, die im Vergleich zu westlichen Produkten oft als qualitativ minderwertige Kopien angesehen werden.

Solche Phasen und Zyklen gibt es in Schwellenländern immer wieder: Vor dem Krieg wurden japanische Uhren in Europa kiloweise verkauft. Aber im Laufe der Zeit hat Japan viele Sprossen auf der Qualitätsleiter übersprungen und gilt heute als Musterbeispiel für Exzellenz. Dasselbe könnte in China passieren, besonders in Zeiten der Globalisierung, wo der Transfer von Fertigungs- und Managementtechnologien viel schneller ist als zuvor.

Noch besorgniserregender ist die von Wang Zhongui hervorgehobene Tatsache der Geschäftsethik. Was die Glaubwürdigkeit betrifft, so schätzt das oben genannte Ministerium, dass von den vielen Milliarden Verträgen, die chinesische Unternehmen jedes Jahr unterzeichnen, nur die Hälfte eingehalten wird.

http://www.chinadaily.com.cn/china/2011-07/17/content_12919287.html

http://business.globaltimes.cn/comment/2011-05/651724.html

Veröffentlicht in: Welt

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