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Kärnten einen Schritt vom Zahlungsausfall entfernt: Insolvenz der Hypo Alpe Adria bezahlen

Anders als das Eldorado Europas: Kärnten, belastet durch die Pleite der Hypo Alpe Adria, hat das SOS an den österreichischen Bund lanciert, weil es allein die knapp 11 Milliarden Euro Schuldenhilfe der Bank nicht einlösen kann – ohne sofortige Hilfe von 340 Millionen Euro aus Wien Kärnten geht in die Knie: Liquidität läuft im Juni aus.

Kärnten einen Schritt vom Zahlungsausfall entfernt: Insolvenz der Hypo Alpe Adria bezahlen

Es scheint wie eine politische Fiktion, aber die angenehme und friedliche Region Kärnten, die von der Bankenpleite der Hypo Alpe Adria belastet ist, hat Wien um finanzielle Unterstützung gebeten. Der Grund für so viel Aufregung? Das Landalpino läuft Gefahr, bis Anfang Juni mittellos da zu sein, ohne die Hilfe der Vorsehung von aussen.

Die Zentralregierung hat sich jedoch Zeit gelassen und will klar sehen. Zurücktreten. Kärnten stellte jahrelang Schuldengarantien, um die rasante Ostexpansion der Hypo Alpe Adria unter dem ehemaligen Landeshauptmann Jörg Haider voranzutreiben, bevor der Bankenritt 2007 gestoppt wurde. Mit einem Jahresbudget von nur 2017 Milliarden Euro, sagten Kärntner Beamte, könne die Region die fast 2,2 Milliarden Euro an Hypo-Schuldenerlass nicht erfüllen, die Gläubiger, die heute vor einem Schuldenschnitt stehen, möglicherweise zu den gesetzten Fristen fordern könnten.

Eine wirklich komplizierte Situation und mitten im Herzen der Eurozone, nicht in der sogenannten Peripherie. Hinzu kommt, dass die Ratingagentur Moody's Kärnten im vergangenen Monat auf knapp über Junk-Bond-Niveau herabgestuft hat, was die Kreditaufnahme an den Märkten noch schwieriger macht. Kärnten benötigt im laufenden Haushaltsjahr 340 Millionen Euro und ist auf die Hilfe der Zentralregierung in Wien angewiesen, die aber die Region beauftragen könnte, indem sie eine Art Troika entsendet. 

Kärntner Politiker sind gegen die Kommissar-Hypothese und haben sich am Donnerstag, 23. April, mit Bundeskanzler Werner Faymann und Finanzminister Hans Jörg Schelling getroffen, um eine Kompromisslösung zu suchen. Der Landessprecher sagte der Lokalpresse, Kärnten könne ohne Hilfe des Bundes im Juni die Liquidität ausgehen. Bisher ist kein österreichisches Bundesland in Konkurs gegangen, und es gibt keine spezifische gesetzliche Bestimmung, die eine solche Hypothese regelt.

Als ob das nicht genug wäre, übernahmen die österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörden im vergangenen Monat die Kontrolle über die "Bad Bank" Heta, die die Schulden der Hypo Alpe Adria verwaltet, verhängten jedoch ein Moratorium für die Schuldentilgung, eine Entscheidung, die die beunruhigte internationale Investoren, darunter viele deutsche Banken. 

Die EZB hat die von ihr beaufsichtigten Banken gebeten, ihr ein Engagement in der Bad Bank Heta zur Verfügung zu stellen. Und wenn man bedenkt, dass Kärnten bis vor kurzem von vielen Unternehmen im Triveneto-Gebiet als nahes Eldorado gefeiert wurde, die damit drohten, die Regionen Nordostitaliens zu verlassen, um in Jörg Haiders „Paradies“ abzuwandern.

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