"Brasilien ist das Land der Zukunft und wird es immer bleiben", sagt ein ironischer Witz. Und die Skeptiker sind gerade jetzt, dass die brasilianische Wirtschaft eine starke Verlangsamung erlebt. Noch vor zwei Jahren wuchs die Wirtschaft um 7,5 %, aber 2011 sank die Rate auf 2,7 %, und die Wirtschaft hat sich seitdem nicht wirklich erholt.
Einige argumentieren jedoch, dass die derzeitige Unterbrechung nur von kurzer Dauer sein wird und das Wachstum wird in den kommenden Jahren stark sein. Tatsächlich wird Brasilien in zehn Jahren in der Lage sein, Deutschland zu verdrängen und den fünften Platz in der Welt-BIP-Hitparade einzunehmen. Brasiliens reichster Mann Eike Batista – zugegebenermaßen ist die Quelle voreingenommen – geht noch weiter und sieht Brasilien im Jahr 2030 an dritter Stelle. Diese Prognosen haben die Demografie auf ihrer Seite – der Prozentsatz der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird 70 % erreichen, viel mehr als der Durchschnitt anderer Länder – und ein kontinuierlicher Strom ausländischer Investitionen, die vom Potenzial des Landes angezogen werden. Brasilien verfügt über eine gute und diversifizierte Produktionsbasis und ist auch auf dem Weg, ein „Ölland“ zu werden, da vor seinen Küsten riesige U-Boot-Felder entdeckt wurden.
Die Herausforderung ist groß, die Hindernisse zahlreich. Zunächst einmal die „Brasilien-Kosten“, d. h. die mit bürokratischen und regulatorischen Verpflichtungen verbundenen Kosten.