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Axpo Gruppe: stabiler Umsatz, Ebit bei +67 %

Mit einem Umsatz von 4.808 Millionen Franken blieb die Gesamtleistung der Axpo im Geschäftsjahr 2019/20 im Vergleich zum Vorjahr stabil.

Axpo Gruppe: stabiler Umsatz, Ebit bei +67 %

Im Geschäftsjahr 2019/20 (1. Oktober 2019 bis 30. September 2020) erzielte die Axpo Gruppe trotz der Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie ein positives Ergebnis. Die soliden Beiträge der anderen Sektoren trugen wie in den Vorjahren zur positiven Entwicklung des Sektors Handel & Vertrieb bei.

axpo profitierte von garantierten Strompreisen leicht über dem Vorjahr und nutzte die Chancen, die sich aus der Volatilität an den Energiemärkten ergaben. Nach der Erholung der Finanzmärkte im zweiten Halbjahr belief sich das Betriebsergebnis (EBIT) auf 791 Millionen Franken und lag damit nur geringfügig unter dem Ergebnis des Vorjahres (850 Millionen Franken), in dem das Unternehmen von Wertberichtigungen profitiert hatte über 300 Millionen Franken.

Das um Wertminderungen und Schwankungen im Nuclear Decommissioning and Disposal Fund (STENFO) bereinigte Betriebsergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahr um 332 Millionen auf 826 Millionen. Gestärkt durch dieses Ergebnis wird der Verwaltungsrat den Aktionären vorschlagen, ein Jahr früher als geplant wieder eine Dividende von 80 Millionen Franken auszuschütten.

Schnelle und wirksame Reaktion auf die entschlossene Eindämmung der COVID-19-Pandemie

Im März 2020 wurde die Übung durch die COVID-19-Pandemie beeinträchtigt. Axpo hat rechtzeitig wirksame Massnahmen ergriffen, die es dem Unternehmen ermöglichten, seine Mitarbeitenden vor Erkrankungen zu schützen und den Geschäftsbetrieb in allen Bereichen jederzeit ohne Einschränkungen fortzuführen. Die im Frühjahr von den Regierungen vieler Länder zur Bekämpfung der Pandemie verhängten Lockdowns führten zu einem drastischen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität und damit auch des Energiebedarfs. Darüber hinaus hat die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie und ihre Auswirkungen zu einer hohen Volatilität auf den Energiemärkten und einem Rückgang der Investitionstätigkeit geführt.

Hervorragender Mittelzufluss dank gutem Betriebsergebnis

Die Gesamtleistung von Axpo blieb im Geschäftsjahr 4.808/2019 mit CHF 20'19 Millionen im Vergleich zum Vorjahr stabil. Der Rückgang der Stromnachfrage im Zuge der COVID-791-Pandemie konnte durch höhere garantierte Strompreise und ein positives Ergebnis im Energiehandel mehr als ausgeglichen werden. All dies führt zu einem EBIT-Betriebsergebnis von CHF 67 Millionen. Im Vergleich zur um Sondereinflüsse bereinigten Vorjahresleistung stieg das Betriebsergebnis um XNUMX Prozent.

Nachdem das Ergebnis des im März 2020 endenden ersten Halbjahres unter dem starken negativen Einfluss der Wertschwankungen des STENFO litt, wurde dieser Effekt bis zum Jahresende Ende September 2020 durch die Erholung der Finanzlage nahezu vollständig ausgeglichen Märkte. Insgesamt betrug das Unternehmensergebnis CHF 570 Millionen. Im Vorjahresbetriebsergebnis von CHF 865 Millionen sind Wertaufholungen von über CHF 300 Millionen enthalten. Das Betriebsergebnis wird durch die deutliche Verbesserung des Free Cashflows im Vergleich zum Vorjahr (CHF 319 Mio. gegenüber CHF -273 Mio.) unterstrichen.

Ausschlaggebend dafür waren vor allem das positive Handelsergebnis und eine geringere Net-Working-Capital-Bindung. Nach der Akquisition von Urbasolar im Vorjahr und der pandemiebedingten Verschiebung einzelner Projekte sanken die Nettoinvestitionen auf CHF 275 Millionen (Vorjahr: CHF 419 Millionen). Das gute operative Ergebnis führte auch zu einem weiteren Anstieg der Eigenkapitalquote von 31,1 Prozent. Dank des Mittelzuflusses verbesserte sich die Nettofinanzposition auf CHF -1181 Millionen. Damit ist Axpo gut finanziert und verfügt über ausreichend Liquidität, um in ausserordentlichen Situationen den Betrieb sicherzustellen und das strategische Wachstum fortzusetzen.

Erfolg im Handel und mit Kunden

Auch der Bereich Trading & Sales bestätigte im Geschäftsjahr 2019/20 die gute Entwicklung der letzten Jahre. Das Betriebsergebnis EBIT verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr erneut auf CHF 498 Millionen (Vorjahr: CHF 198 Millionen). Im Kundenservice und Energiehandel ist Axpo in 30 Ländern und 40 Märkten aktiv. Durch die Nähe zum Markt und ein diszipliniertes Risikomanagement konnten wir ein dynamisches Marktumfeld im eigenen Geschäft und im Asset-Backed-Handel nutzen und ein positives Ergebnis erzielen. Die Unsicherheit an den Märkten hat auch den Bedarf an maßgeschneiderten Risikomanagementlösungen bei den Kunden verstärkt.

Der Trend zu langfristigen Lieferverträgen (Power Purchase Agreements, PPAs) setzt sich im Bereich der erneuerbaren Energien fort, wo Axpo zu den führenden Unternehmen in Europa gehört. Besonders hervorzuheben sind das PPA mit der Green Investment Group für zwei Windparks in Norwegen und ein 2-jähriges PPA mit dem spanischen Photovoltaikentwickler Solaria. Zudem stieg die Nachfrage nach Erdgas, das in vielen Regionen der Welt eine wichtige Rolle beim Übergang zu einer COXNUMX-neutralen Energiezukunft spielen wird. Axpo hat ihre Marktposition in diesem Bereich weiter gestärkt und ein Büro in Singapur eröffnet.

Das Wachstum bei erneuerbaren Energien hält an

Axpo ist das Schweizer Unternehmen, das am meisten in neue erneuerbare Energien investiert und über die grösste Kapazität in diesem Bereich verfügt. Nach der Übernahme von Urbasolar im Jahr 2019 hat sich der Photovoltaiksektor sehr gut entwickelt. Die Gesamtleistung der Photovoltaikanlagen stieg von 249 MW auf 373 MW. Im laufenden Jahr sollen voraussichtlich weitere 250 MW installiert werden, die Gesamtpipeline umfasst Projekte für 1000 MW. Außerdem konnte gemeinsam mit einem Partner ein langfristiger Liefervertrag mit dem Unternehmen unterzeichnet werden, das die drei Pariser Flughäfen Charles de Gaulle, Orly und Le Bourget verwaltet. Zu diesem Zweck baut Axpo drei Solaranlagen mit einer Leistung von 40 MW, die 2021 in Betrieb gehen werden.

Auch im Windbereich hat Axpo erfolgreich eine profitable Wachstumsstrategie verfolgt. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf dem weiteren Ausbau des Portfolios und der Sicherung zukünftiger Entwicklungsprojekte. In Frankreich gewann Axpo die ersten Verkaufsrunden mit 19/20, sicherte sich damit 27 Prozent des gesamten Auktionsvolumens und verwirkte 10 Projekte mit insgesamt 201,5 MW. Axpo verwaltet 130 Windparks mit insgesamt 300 MW. Darüber hinaus werden 143 Windenergieanlagen für Dritte verwaltet. Insgesamt entwickelt Axpo Projekte für rund 4000 MW.

In der Schweiz sind die Voraussetzungen für grössere Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien noch immer unzureichend. Aus diesem Grund setzt sich Axpo im Rahmen der Energiegesetzrevision aktiv für eine gleitende Marktprämie basierend auf dem Marktpreis ein. Darüber hinaus fehlt in der Revision eine Risikogarantie, die langfristige Investitionen in bestehende Wasserkraftwerke absichert. Um das Potenzial der erneuerbaren Energien auch in der Schweiz, insbesondere angesichts der sich abzeichnenden Knappheit im Winter, besser nutzen zu können, bedarf es klarer Anreize für Investoren.

Schweizer Wasserkraft ist wirtschaftlich noch nicht attraktiv

Auch der Bereich Erzeugung & Verteilung erzielte ein gutes Ergebnis. Die Gesamtleistung stieg von CHF 1.925 Millionen auf CHF 1.960 Millionen und der Betriebsertrag belief sich auf CHF 164 Millionen. Bereinigt um Vorjahresstornierungen und STENFO-Schwankungen war das Betriebsergebnis leicht höher als im Vorjahr. Diese Verbesserung ist im Wesentlichen auf höhere Strompreise als im Vorjahr zurückzuführen. Bei der Wasserkraft profitierte Axpo von einem guten Wasserjahr, obwohl die Schweizer Wasserkraft wirtschaftlich noch nicht attraktiv ist und sich Investitionen in diesem Bereich unter den aktuellen Bedingungen nicht lohnen. Im Kernenergiebereich wurde die geringe Verfügbarkeit des französischen Kraftwerksparks durch die hohe Verfügbarkeit der Schweizer Kraftwerke ausgeglichen, bei denen es nur wenige geplante Produktionsausfälle und keine unerwarteten Ausfälle gab. Mit einer Produktion von rund 29 Milliarden Kilowattstunden ist Axpo weiterhin einem hohen Risiko von Preisschwankungen auf den internationalen Strommärkten ausgesetzt.

CKW: eine neue Solaranlage pro Tag

Erfreulich entwickelte sich die Tochtergesellschaft der Axpo Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW). Das Betriebsergebnis EBIT belief sich auf CHF 124 Millionen. Bereinigt um Sonderfaktoren stieg der Betriebsertrag von CHF 87 Millionen auf CHF 133 Millionen. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnete der Bereich Solartechnik ein starkes Wachstum, das deutlich über dem Marktdurchschnitt lag. CKW bringt durchschnittlich eine neue Solaranlage pro Tag ans Netz. Auch das Solar-Contracting (Installation und Betrieb von Solaranlagen beim Kunden vor Ort) wurde in kurzer Zeit erfolgreich ausgebaut. CKW gehört bereits heute zu den Spitzenreitern im Bereich Solarenergie in der Schweiz und will diese Position für die Axpo Gruppe festigen.

Strategie-Update: 20x mehr PV

Die ersten Schritte zur Aktualisierung der Strategie wurden unternommen. Axpo wird sich auf drei Säulen konzentrieren: in der Schweiz auf ihre Führungsrolle beim Übergang zu einer CO2-neutralen Energiezukunft, international auf ihre Handels- und Kundenaktivitäten sowie den Ausbau der erneuerbaren Energien. In diesem Bereich werden künftig neben Wasser-, Wind- und Solarenergie auch Akkumulatoren und der Energieträger Wasserstoff eine führende Rolle spielen. Im Bereich Photovoltaik beispielsweise hat sich Axpo zum Ziel gesetzt, die installierte Leistung bis 10 um 2030 GW zu steigern – 20-mal mehr als heute. Im Windbereich liegt das Ziel bei 3 GW zusätzlicher Kapazität. Darüber hinaus will Axpo das Volumen der langfristigen Lieferverträge für erneuerbare Energien (PPA) bis 2030 vervierfachen. Um zusätzliche Ressourcen für dieses Wachstum freizusetzen, ist eine hohe Kosteneffizienz entscheidend. Auch gezielte Desinvestitionen werden geprüft.

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