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Deutschland und Frankreich verlieren an Exportanteilen

Deutsche Exporte gingen im April um 5,5 % zurück, nach einem ordentlichen Sprung im Vormonat – Pariser Handelsdefizit sinkt auf Rekordtief

Deutschland und Frankreich verlieren an Exportanteilen

Ein Rückgang der deutschen Exporte um 5,5 % im April im Vergleich zum Vormonat: Absolut gesehen sank der Umsatz von Made in Germany im Ausland auf 85 Milliarden Euro, während er im März noch um 7,2 % gestiegen war. Einen vergleichbaren Rückgang gab es seit Januar 2009 nicht mehr. Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, verzeichneten auch die Importe in diesem Jahr erstmals einen Rückgang um 2,5 %. Der Handelsüberschuss verringerte sich auf 12 Milliarden Euro, verglichen mit dem positiven Saldo von 18,8 Milliarden im März.
„Auf den ersten Blick könnte es wie ein starker Rückgang erscheinen, insbesondere bei den Exporten. Aber es ist eine Reaktion auf den starken Anstieg im März und sollte daher nicht überbewertet werden“, sagte Barclays-Analyst Thorsten Polleit. Auch die Citigroup zeigt sich zuversichtlich und geht davon aus, dass sich die deutsche Wirtschaft in einer günstigen Lage befinde und überdurchschnittlich wachsen könne.
Der Frankfurter Dax verlor um 13.30 Uhr Ortszeit 1,32 %.
Schlechte Nachrichten gibt es allerdings auch aus Frankreich, das einen Rekord beim Handelsdefizit verzeichnete. Dieser sank auf 7,14 Milliarden Euro gegenüber 5,91 Milliarden im März (der letzte Negativrekord war im Oktober 2008 mit 6,41 Milliarden Euro).
Nach Angaben der Zollverwaltung wäre die Zahl zumindest teilweise auf die französische Anschaffung zweier Großflugzeuge sowie auf einen gestiegenen Verbrauch von Erdölprodukten zurückzuführen. Die Exporte gingen auf 34,40 Milliarden Euro zurück (im März hatten sie 35,09 Milliarden Euro erreicht). Während die Importe 41,55 Milliarden Euro erreichten, gegenüber 40,10 Milliarden im Vormonat.
Die Pariser Börse eröffnete niedriger, der Cac 40-Index verlor um 13.30 Uhr Ortszeit 0,94 %.

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