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Deutschland: AfD, Euroskeptiker, aber keine Populisten. Wird ein neues Recht geboren?

Der Vorwurf gegen die Alternative für Deutschland, eine Partei zu sein, die auch die Stimmen der extremen Rechten sucht, ist nicht neu: In Wirklichkeit hat ihr Vorsitzender Bernd Lucke eine Zusammenarbeit mit den europäischen Populisten immer ausgeschlossen – aber die AfD hat ihre Wählerschaft nicht erhöht, sondern nur konsolidiert it: Reicht es den deutschen Euroskeptikern?

1983 warnte der Vorsitzende der Christlich-Sozialen Bayern Franz-Joseph Strauß seine Partei: Rechts von der CSU darf keine Partei entstehen! Damals waren es die Republikaner, die eine mögliche Alternative zur Union (CDU/CSU) auf der rechten Seite des Verfassungsbogens darstellten. Die Geschichte ist anders ausgegangen. Die Republikaner haben nie richtig Fuß gefasst, und die Christlich-Sozialen haben sich nie mit einer echten Partei zu ihrer Rechten messen müssen. Inzwischen sind erst die Verdi entstanden, Ende der XNUMXer, dann die Linke, in den XNUMXer Jahren. Aber immer auf der linken Seite.

Mit Alternative für Deutschland, einer im April 2013 im Berliner Hotel InterContinental gegründeten Partei, ist Strauß' Diktum zum bloßen Theorem geworden. Heute ist in der deutschen Politik die Geburtsstunde einer konservativen, liberalnationalen und euroskeptischen Partei rechts von der Union (CDU/CSU).

Besteht die Gefahr einer erheblichen Stimmabgabe der Union ad Alternative für Deutschland, bei der letzten Europawahl am vergangenen Sonntag, auch begünstigt durch das Fehlen einer Sperrklausel, erreichte die deutsche Neo-Rechte beachtliche 7,1 Prozent der Stimmen. Mit nicht weniger als sieben Abgeordneten zieht die Partei um den Protestanten Bernd Lucke erstmals in die Institutionen ein und wird sehr wahrscheinlich bereits im September bei den nächsten Wahlen in drei Bundesländern der ehemaligen DDR (Sachsen, Thüringen und Brandenburg) wird es auch auf regionaler Ebene Fuß fassen können.

Wie kommentiert Cicero-Magazin, Angela Merkels Union hat nun ein Problem. Alternative für Deutschland sie könnte werden, was die Linke für die Sozialdemokraten (SPD) ist: eine Partei rechts von der CDU/CSU, mit der man lieber nicht kollaboriert, die aber gleichzeitig an der konservativen Front die nötigen Stimmen erodiert zu regieren. So wie in der Ära Schröder, in der sich die „extremste“ Wählerschaft der Sozialdemokraten von der rot-grünen Regierung der Agenda 2010 nicht mehr vertreten fühlte, so sahen die Konservativen in der Ära Merkel ihre Werte nicht mehr als Referenz verteidigt im Prozess der radikalen Modernisierung durch die Kanzlerin.

Der Vorsitzende Bernd Lucke steht stellvertretend für die enttäuschten Ex-Gewerkschafter, die nie verstanden haben, warum Deutschland gerade, als Union (CDU/CSU) und Liberale (FDP) gemeinsam regierten (von 2009 bis 2013), umweltbewusster, weiblicher und linker wurde: Abschaffung Wehrdienst, Ausstieg aus der Kernenergie und mögliche Einführung von Frauenquoten. So wurde ein Niemandsland geschaffen, von dem die Konservativen abkamen Alternative für Deutschland sie wussten zu besetzen. Hinzu kommt das fragwürdige Management der Euro-Krise durch Angela Merkel, die in Deutschland zu der gleichen Position großer Unternehmer, Professoren und Ökonomen geführt hat, die der Einheitswährung schon immer skeptisch gegenüberstanden.

Die Strategie von Christdemokraten und Sozialdemokraten Alternative für Deutschland es ist zweifach. Merkels Linie ist eine des Schweigens, sie ignoriert sie einfach. Aber es gibt auch diejenigen, die nicht aufhören, die neue Partei anzugreifen und ihr vorwerfen, mit Thesen, die ihr sehr nahe stehen, rechtsextrem zu sein Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) – wie einige sehr ähnliche Wahlplakate zwischen den beiden Parteien zeigen. So Annegret Kramp-Karrenbauer, Präsidentin des Saarlandes, die rassistischen Tendenzen von Alternative für Deutschland werden immer deutlicher und die Partei befindet sich nun an der Grenze der Verfassungsmäßigkeit. Für den sächsischen Staatspräsidenten Stanislaw Tillich, Alternative für Deutschland sie ist eine populistische Partei, deren antieuropäische Rhetorik sich kaum von der der NPD unterscheidet. An teilweise anderer Stelle liegt es Peter Gauwailer (CSU), wonach eine Partei nicht mit allen sprechen kann, sondern die Interessen ihres Volkes vertreten muss. Die Union muss in der Lage sein, den Konsens der konservativsten Wählerschaft aufrechtzuerhalten.

Die Anklageanzeige Alternative für Deutschland Eine Partei zu sein, die auch die Stimmen der extremen Rechten sucht, ist nicht neu. Es geschah bereits während der letzten politischen Wahlen im vergangenen September. Der Chef der Euroskeptiker Bernd Lucke hat jedoch eine Zusammenarbeit mit den europäischen Populisten stets ausgeschlossen. Kurz gesagt, im Europäischen Parlament wird er sich nicht Le Pen und Wilders anschließen. Anders ist der Diskurs über ein mögliches Bündnis mit Nigel Farage vorerst dementiert, aber noch nicht ganz ausgeschlossen.

Um zu verstehen, welche Auswirkungen es haben kann Alternative für Deutschland In der Parteiengeografie Deutschlands bleibt die Frage nach dem Stimmenfluss. Bei der letzten Bundestagswahl die Euroskeptiker hatten Stimmen erodiert vor allem an die Liberalen der FDP (430 Stimmen) und überraschenderweise an die äußerste Linke der Linken (340). Die meisten restlichen Stimmen kamen vor allem von der CDU (290), der SPD (180), den Grünen (90) und jenen, die sich zuvor enthalten hatten. Alternative für Deutschland er hatte insgesamt etwas mehr als zwei Millionen Stimmen gesammelt, genau 2.056.985, das entspricht 4,7 Prozent und reichte nicht aus, um über die 5er-Hürde in den Bundestag einzuziehen.

Der Stimmenfluss bei den Europawahlen ist sehr unterschiedlich wo Alternative für Deutschland Sie erhielt 510 Stimmen von der CDU/CSU, 180 Stimmen von der SPD, 110 Stimmen von der Linken, nur 60 von den Liberalen der FDP und 30 von den Grünen. Die Gesamtzahl der Stimmen blieb jedoch erneut bei knapp über zwei Millionen Stimmen stehen: 2.065.162 (7,1 Prozent). In Wirklichkeit ist der interessanteste Aspekt dieser Zahlen der Vergleich zwischen den absoluten Daten der Stimmen der letzten Bundestagswahlen und der Europawahlen, den einzigen beiden Wahlen, an denen die euroskeptische Partei teilgenommen hat. Alternative für Deutschland er steigerte seine Stimmen um nur 8.177 Stimmen. Damit ist der Konsens der Euroskeptiker im Wesentlichen unverändert geblieben, aber aufgrund der hohen Enthaltungsquote nur prozentual gewachsen. In Deutschland ist die Wahlbeteiligung zwar im Vergleich zu 43,3 von 48,1 auf 2009 gestiegen, aber auch im Vergleich zur letzten Bundestagswahl, bei der 71,5 Prozent ihre Stimme abgegeben haben, niedrig.

Alternative für Deutschland sie hat ihre Wählerschaft nicht vergrößert, sie hat sie lediglich gefestigt. Ob dies ausreichen wird, um den deutschen Euroskeptikern eine endgültige Etablierung in der Geographie der deutschen Parteien zu ermöglichen, ist keineswegs offensichtlich. Der Weg zu einer stabilen Partei rechts in der Union ist noch sehr lang.

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