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G20-Landwirtschaft, Angst vor Preisschwankungen

Im Jahr 2011 stiegen die Getreidepreise um 71 %. Die ärmsten Länder zahlen den Preis, indem sie immer mehr Teile ihres BIP für Grundnahrungsmittel verwenden. Beim G20-Gipfel in Paris wird Finanzspekulation vorgeworfen, die zu sinkenden Produktionspreisen und steigenden Verbraucherpreisen führt.

Preisvolatilität steht im Mittelpunkt des G20-Gipfels zum Thema Landwirtschaft, der gestern in Paris eröffnet wurde. Nach Angaben der FAO werden die Preise für Grundnahrungsmittel im Jahr 2012 hoch und instabil bleiben. Eine schwierige Situation sowohl in Amerika als auch in Asien, Europa und Afrika, aber besonders problematisch in den ärmsten Ländern.

Im Jahr 2011 stiegen die Getreidepreise um 71 Prozent. In diesem Jahr werden internationale Lebensmittelimporte 21 % mehr kosten als im Vorjahr. Die höchste Rechnung wird den Ländern zufallen, die am stärksten vom Ausland abhängig sind und bis zu 30 % mehr zahlen müssen. Einige afrikanische Länder geben bis zu 20 % ihres BIP für den Import von Grundnahrungsmitteln aus. Das Problem betrifft aber auch Schwellenländer wie Indien und Indonesien, wo die Nachfrage nach Nahrungsmitteln stetig wächst und damit zur Preisexplosion beiträgt.

Der Nahrungsmittelnotstand, argumentiert Coldiretti, könne sicherlich nicht mit niedrigen Preisen am Ursprungsort für die Erzeuger gelöst werden, da diese es der Landwirtschaft nicht ermöglichen, zu überleben: Insbesondere die Schließung von Unternehmen dekonstruiere das System. Der Trend der Notierungen landwirtschaftlicher Produkte sei, betonte Coldiretti, zunehmend durch Kapitalbewegungen bedingt, die sich leicht von den Finanzmärkten über die Märkte für Edelmetalle wie Gold bis hin zu Rohstoffen wie Weizen, Mais und Sojabohnen bewegen. Hier haben sie zu unhaltbarer Preisvolatilität geführt, die in vielen Ländern Ernten und Viehbestand gefährdet.

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