Er gewinnt nicht immer, tatsächlich hat er bisher viel weniger geerntet als gesät, aber wenn er Rennen fährt, ist er immer der große Favorit: Peter Sagan hat die Mentalität von Merckx, wenn er antritt, will er gewinnen. Und an diesem Sonntag wird der slowakische Weltmeister versuchen, eine Zugabe bei der Flandern-Rundfahrt zu geben, dem klassischen Denkmal aus endlosen gepflasterten Wänden, bei dem er letztes Jahr einsam triumphierte und sein Fahrrad wie ein wahrer Akrobat des Pedals über die Ziellinie rollte. Bei Eintagesrennen ist er der stärkste Mann weit und breit, der in der Lage ist, selbst auf trockenen Abschnitten der Nordwände neu zu starten, ohne in irgendwelchen Sprints an Kraft zu verlieren, aber was ihn bei diesem Saisonstart verrät, ist der überschäumende Wunsch, jedes Mal Show zu geben sowie ein Team, Bora Hansgrohe, das nicht am besten gerüstet zu sein scheint, um ihn zu unterstützen. Obwohl Sagan immer der Protagonist war, hat er in diesem Jahr bisher nur die Kurse-Brussel-Kurse gewonnen, zu wenig für seine Ambitionen. In Sanremo hat er tolle Sachen gemacht, aber im Ziel wurde er von Mikal Kwiatkowski verspottet, in Harelbecke3 brachte ihn ein Sturz aus dem Weg, in Gent-Wevelgen musste er sich nur gegen alle mit dem dritten Platz begnügen.
Neben Kwiatkowski war es Greg Van Avermaet, der olympische Goldmedaillengewinner von Rio, der Sagans Mangel an Siegen ausnutzte, der dieses Jahr an der Schwelle zu seinem 32 erzielte Erfolge, angefangen bei Het Nieuwsblad bis hin zum Double in einigen bei E3 Harelbecke und Gent-Wevelgem. So teilt Van Avermaet am Vorabend der Ronde zu Recht mit Sagan die Rolle des großen Favoriten des sehr klassischen Wandkletterns, den er nie gewonnen hat, obwohl er 2014 hinter Fabian Cancellara Zweiter und 2015 Dritter wurde davor Alexander Kristoff und Niki Terpstra. Eine 260 km lange Strecke von Antwerpen nach Oudernaarde mit 18 zu bewältigenden Wänden, die Ronde ist ein sehr hartes Rennen, bei dem immer das Risiko von Stürzen lauert: Sagan und Greg Van Avermaet sind die Männer, die es zu schlagen gilt, aber es wird nicht einfach für sie entweder einen Wettbewerb zu gewinnen, der verbissen erscheint: Da ist Philippe Gilbert, zweimal Dritter in den Jahren 2009 und 2010, neuer Sieger bei den Drei Tage von De Panne, der anscheinend zu seinem Glanz von 2011 zurückgekehrt ist, als er einen Hattrick erzielte die Ardennen, bevor er 2012 Weltmeister wurde; es gibt schlechte Kunden für alle wie Kristoff, John Degenkolb und Geraint Thomas; Es gibt auch große Klassiker wie Tom Boonen, der kurz vor seiner letzten Ronde und seinem letzten Roubaix steht, auf der Suche nach dem einzigen Rekord von vier Siegen in Flandern und historischen fünf in Roubaix. Am 9. April, wenn das klassische gepflasterte Denkmal vorbei ist, muss sich der Radsport nach Cancellaras Abschied vom Ausstieg aus dem Zirkus von einem seiner außergewöhnlichsten Interpreten verabschieden, der fähig ist, eine Weltmeisterschaft (2005) zu gewinnen, fünf E3 Harelbeke, drei Gent-Wevelgem, drei Flandern, vier Roubaix.
