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Euro erreicht neue Rekorde, Gold im Aufwind. Milan geht mit den Banken auf

Die EZB ist nicht in der Lage, den Lauf der Gemeinschaftswährung, die nahe bei 1,21 Dollar liegt, einzudämmen. Die europäischen Preislisten bewegen sich dagegen zur Tagesmitte, auf der Piazza Affari erholt sich Ferrari nach dem Paukenschlag am Donnerstag und schleppt das Agnelli-Team ab. Augen auf Mediaset und Telecom warten auf Agcom-Entscheidungen. Öl springt.

Euro erreicht neue Rekorde, Gold im Aufwind. Milan geht mit den Banken auf

Euro weiter im Aufwind, Börsen bewegten sich kaum. Dies ist das Urteil der Märkte nach der Entscheidung der EZB, die Fortsetzung von Qe zu bestätigen und die Prüfung der Methoden und Zeiten für die Reduzierung der Käufe auf Oktober zu verschieben. Piazza Affari +0,3 % bewegt sich im positiven Bereich, Ftse Mib Index knapp über 21.800. Ähnlicher Trend für Madrid, Pluszeichen auch für Frankfurt 0,02 %. Unterparität Paris -0,2 % und London -0,10 %. 

Weiterhin rutschte der Dollar den fünften Tag in Folge auf den niedrigsten Stand seit Januar 2015 bei 1,2060. Gold stieg am Morgen mit 1.357 Dollar auf das Hoch der letzten 52 Wochen. Jetzt rund 1.350 $. Die Erholung des Öls hält an, Brent hat 54,7 Dollar pro Barrel erreicht, trotz des Anstiegs der wöchentlichen US-Lagerbestände. Zusätzlich zu den Auswirkungen der Wirbelstürme auf die Raffinerietätigkeit sollte daran erinnert werden, dass Saudi-Arabien im Oktober die Rohölverkäufe an seine Kunden auf der ganzen Welt um 350 Barrel pro Tag kürzen wird. Eni -0,4 %, Saipem -0,3 %.  

Der Renditerückgang bei Staatsanleihen in der Eurozone ist gestoppt. Der BTP steigt von 1,975 % auf 1,91 %. Der Spread weitet sich auf 166 Basispunkte aus. Ausgelöst wurde die Korrektur durch die Nachricht von Reuters, dass sich die EZB-Sitzung auf die Notwendigkeit einer Reduzierung der Stimuli geeinigt hatte, die mit möglichst breitem Konsens beschlossen werden sollte. Unter den Hypothesen wäre die Kürzung der Wertpapierkäufe auf 40 oder 20 Milliarden Euro pro Monat von derzeit 60 und eine zeitliche Verlängerung der Käufe um 6 oder 9 Monate. 
 
Im Zuge der Nachrichten stieg im Bankensektor die Vorfreude auf mögliche Änderungen in der Geldpolitik im Herbst. Der Kreditsektor ist der beste in Europa (Stoxx +0,8 %). Verdient Unicredit? 1,1 %. Der August war mit +3 % der sechste Wachstumsmonat in Folge für das Institut. Banco Bpm +1,3 %, Bper Banca +0,7 %, Intesa +0,7 % waren ebenfalls positiv. Generäle +0,40 %. Die Deutsche Bank hat heute Morgen ihr Kursziel von 16,0 Euro auf 15,20 Euro angehoben. Im Juli hatte er ihn bereits von zuvor 14,30 Euro angepasst. 

Gleichzeitig schwächelte der Versorgungssektor (-0,7 %). Enel fällt um 0,2 % und markierte gestern neue Höchststände seit 2008. An der Front der europäischen Industrie sollten neue Bewegungen in der Automobilwelt beachtet werden. Abrupter Stopp in Paris für PSA -3,8 %. Heute Morgen hat Exane Bnp Paribas die Empfehlung von der vorherigen Neutral auf Underperform gesenkt. In dem Bericht weist der französische Broker darauf hin, dass sich das Marktszenario in Europa verschlechtert: Die Nachfrage nach SUVs schwäche sich ab und der Wettbewerb im SUV-Segment werde härter. 

Hinzu kommen die Gerüchte von Le Monde zu Abgasen: Die Zeitung gibt auf der Grundlage von Ermittlungsergebnissen der französischen Justizbehörden an, dass auf 2 Millionen Autos der Marken Peugeot und Citroen eine Software installiert ist, die den Stickstoffwert verändern kann Oxide in den Verbrennungsgasen. Das Unternehmen gab heute Morgen eine Erklärung ab, in der es die Vorwürfe zurückwies. Umgekehrt stieg Volkswagen um +0,5 %, nachdem bekannt wurde, mit dem Verkauf von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerten fortfahren zu wollen, die bis zu 20 % seines Jahresumsatzes ausmachen. Auch CEO Thomas Müller dementierte die Hypothese einer Fusion mit Fiat Chrysler +0,3%. 

Rebounds nach dem Ferrari-Schleuder +1,6%, nach -7% gestern. Gut Exor +1,9%. Unter den Industriellen glänzen Leonardo +1,9 % und Prysmian +0,7 %. Auch Stm steigt um +0,6 %, was den höchsten Wert seit 2006 erreicht hat, dank der Nachricht, dass es ab dem 18. September anstelle von Nokia in den Cac40, den Hauptindex der Pariser Börse, aufgenommen wird.

Ebenfalls erwähnenswert: Telecom Italia unverändert, Mediaset schwächelt um -0,5 %. In Ferragamo Luxus -1%. Unter den Mid/Small Caps: Sabaf +2,1 %, Sias +2,2 %, Caleffi +2,3 %. Neuer Anstieg für Juventus +2,5 %.

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