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Dijsselbloem beleidigt, Italien antwortet

Der Präsident der Eurogruppe spricht von den Bürgern Südeuropas als Menschen, die „ihr ganzes Geld für Alkohol und Frauen ausgeben und dann um Hilfe bitten“, verweigert dann aber eine Entschuldigung – M5S fordert seinen Rücktritt – Pittellas harsche Antwort – Renzi: „Erstens wenn er weggeht, desto besser"

Dijsselbloem beleidigt, Italien antwortet

Wenige Tage vor dem römischen Gipfeltreffen zur Feier von 60 Jahren vereintes Europa, gerade als in der halben Union die euroskeptischen Kräfte ihr historisches Maximum an Konsens erreichen, Jeroen Dijsselbloem einen Aufruhr auslösen.

In einem Interview mit der deutschen Zeitung Faz äußerte sich der Präsident der Eurogruppe folgendermaßen: „Während der Eurokrise haben sich die Länder des Nordens solidarisch mit den am stärksten betroffenen Ländern gezeigt. Als Sozialdemokrat lege ich großen Wert auf Solidarität, aber Sie haben auch Verpflichtungen, man kann nicht sein ganzes Geld für Alkohol und Frauen ausgeben und dann um Hilfe bitten“. Beleidigende Worte, für die Dijsselbloem, frisch aus Erdrutsch seiner Labour Party bei den nationalen Wahlen, weigerte er sich ausdrücklich, sich zu entschuldigen.

Vor Jahren war der niederländische Politiker dafür diskreditiert worden Ihren Lebenslauf gefälscht, Eingabe eines Master-Abschlusses nie erreicht. Damals hat der Narr seine Karriere nicht aufs Spiel gesetzt, jetzt mehren sich die Stimmen, die seinen Rücktritt fordern.

Die ersten Italiener, die reagierten, waren die Abgeordneten des Parlaments Bewegung 5 Sterne und der Fraktionsvorsitzende der sozialistischen Abgeordneten Gianni Pittella. „Mit diesen schockierenden und beschämenden Worten ging er viel weiter und benutzte diskriminierende Argumente gegen die Länder Südeuropas – sagte Pittella –. Ich frage mich, ob eine Person mit diesen Überzeugungen noch als geeignet angesehen werden kann, Präsident der Eurogruppe zu werden.“

Die Breitseiten von Matteo Renzi mit diesem Beitrag auf Facebook:

Schließlich sprach der italienische Staatschef Sergio Mattarella heute im Parlament dafür die Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Römischen Verträge, sagte nein zu "groben Definitionen von Nord- und Südeuropa".

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