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Handel, Asien: historisches Abkommen zwischen 15 Ländern

Die „Regional Comprehensive Economic Partnership“ (RCEP), der größte Handelsblock der Welt, wird geboren – Ihm gehören unter anderem China, Japan und Südkorea an – Indien fehlt weitgehend – Neben den wirtschaftlichen Folgen ist das Bündnis es hat enormes politisches Gewicht

Handel, Asien: historisches Abkommen zwischen 15 Ländern

Was gerade zu Ende ging, war ein historisches Wochenende für die Volkswirtschaften des Ostens: 15 asiatische Länder unterzeichneten ein Handelsabkommen, das allein für Japan, Südkorea und China eine jährliche BIP-Steigerung von 200 Milliarden Dollar bedeuten könnte.

So wurde der geboren RCEP (Rcep), die ab dem ersten Lebenstag als "der größte Handelsblock der Welt"(die Definition ist von Bloomberg).

Aber das 15-Mitglieder-Abkommen – ​​das erst in Kraft tritt, wenn alle Länder es ratifiziert haben – hat nicht nur einen wirtschaftlichen Wert. Andererseits, das politische Gewicht des neuen Bundes ist vielleicht sogar noch bedeutsamer. Mit dem interasiatischen Handelsabkommen stärkt der Kontinent seine Autonomie gegenüber den Vereinigten Staaten (sowie gegenüber Europa) und nutzt seine technologische Führungsrolle, um die globale Erholung nach der Pandemie anzuführen.

WER IST TEIL DER VEREINBARUNG

Im Einzelnen umfasst die RCEP die zehn Mitglieder der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN):

  • Brunei
  • Kambodscha
  • Indonesien
  • Laos
  • Malaysia
  • Myanmar
  • Philippinen
  • Singapur
  • Thailand
  • Vietnam

Dazu kommen fünf weitere, viel wichtigere Volkswirtschaften (von denen zwei in Wahrheit nicht zum asiatischen Kontinent, sondern zu Ozeanien gehören, daher ist es richtiger, vom asiatisch-pazifischen Raum zu sprechen):

  • China
  • Japan
  • Südkorea
  • Australien
  • Neuseeland

Der große Abwesende ist Indien, das 2019 aus Angst vor einer dramatischen Ausweitung seines Handelsdefizits mit China zurücktrat. Das heißt aber nicht, dass Neu-Delhi in Zukunft nicht weiterdenkt.

Auf jeden Fall schon so im neuen Handelsgebiet wohnt fast ein Drittel der Weltbevölkerung (2,2 Milliarden Menschen), die einen ebenso großen Teil des globalen Reichtums produziert (26.200 Billionen Dollar pro Jahr).

Laut den von der zitierten Ökonomen Financial Times, könnte das Handelsabkommen das weltweite BIP um 186 Milliarden Dollar steigern, mit einem durchschnittlichen positiven Effekt von 0,2 % für die Volkswirtschaften der 15 Länder in der Region.

DER INHALT DER VEREINBARUNG

Was den Inhalt des Abkommens betrifft, weist die Finanzzeitung auf zwei besonders wichtige Punkte hin:

  1. jedes im Rahmen des RCEP hergestellte Produkt kann unterschiedslos in alle 15 Mitgliedsländer exportiert werden (jetzt ist dies nicht der Fall: ein indonesisches Fahrrad muss andere Eigenschaften aufweisen, um in Japan oder Südkorea verkauft zu werden);
  2. Die Handelsbeziehungen zwischen China, Japan und Südkorea werden erstmals durch ein Freihandelsabkommen geregelt, das die drei Länder alleine kaum hätten erreichen können.

Zölle werden nicht vollständig abgeschafft, sondern nur zu 90 %. Darüber hinaus fehlen dem Abkommen laut einigen Analysten mutige Öffnungen in den Bereichen Landwirtschaft und E-Commerce, während die Abkommen im Dienstleistungssektor unvollständig sind.

Tatsächlich konzentriert sich der Rcep auf andere Kapitel: Warenhandel (insbesondere elektronische Waren), Investitionen, geistiges Eigentum und öffentliches Beschaffungswesen.

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