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Belgien, die Ära des Bankgeheimnisses geht zu Ende

Brüssel setzt die EU-Richtlinie zum grenzüberschreitenden Sparen um – 250 Girokonten betroffen

Belgien, die Ära des Bankgeheimnisses geht zu Ende

Das Bankgeheimnis verliert ein weiteres Stück im europäischen Mosaik. Belgien, das seit einem Jahr ohne Regierung ist, hat beschlossen, die europäische Richtlinie zum grenzüberschreitenden Sparen von 2003 vollständig umzusetzen: Das Gesetz sieht vor, dass Einlagen bei der Bank eines Mitgliedstaats, in dem der Sparer keinen Wohnsitz hat, besteuert werden nach der Steuergesetzgebung die Staatsangehörigkeit des Einlegers. Die Richtlinie sieht jedoch Übergangsbestimmungen für Länder vor, die das Bankgeheimnis wahren wollen: Belgien, Österreich und Luxemburg (wo Kunden jedoch zwischen Bankgeheimnis und Anwendung der Richtlinie wählen können). Mangels Informationsaustausch mit EU-Partnern müssen diese Länder eine Quellensteuer von 20 % auf Girokonten von Gebietsfremden erheben. Davon müssen 75 % an die Steuerbehörden des Landes des Einlegers zurückgezahlt werden. Ab dem 1. Juli 2011 erhöht sich der Quellensteuerabzug auf 35 %.

 

An dieser Transparenzrevolution sind etwa 250 belgische Girokonten beteiligt. Mehr als die Hälfte der Einleger sind französischer oder niederländischer Nationalität, aber auch 12 Italiener werden an der Operation beteiligt sein. Unter den wichtigsten Kreditinstituten verfügen allein Bnp Paribas Fortis, Ing, Kbc und Dexia über 183 Konten.

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