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Axel Springer gegen Google: „You pay for content“

Der geschäftsführende Vizepräsident der deutschen Verlagsgruppe Cristoph Keese fordert einen europäischen Rechtsrahmen für das digitale Zeitalter – „Wenn wir vor Gericht gewinnen, muss Google für die Veröffentlichung unserer Inhalte bezahlen“.

Axel Springer gegen Google: „You pay for content“

Axel Springer setzt seinen Kampf fort Google. Tatsächlich hat die deutsche Verlagsgruppe mit den Worten ihres geschäftsführenden Vizepräsidenten eine klare Position in der Debatte um den digitalen Binnenmarkt bezogen Christoph Keese, der in einem Interview mit La Stampa einen europäischen Rechtsrahmen für das digitale Zeitalter forderte.

Bei der Gemeindereform gibt es laut Keese „zwei Punkte, die die Medien besonders beschäftigen: Wettbewerb und Urheberrecht“. Urheberrecht, das einen der Grundpfeiler des Skandals in der Beziehung zu Google darstellt, das sich entschieden hat, die auf Google News vorhandenen Informationsfragmente nicht zu bezahlen, obwohl das deutsche Urheberrechtsgesetz eine Zahlung vorsieht.

Eine Situation, die zu einem schwer zu handhabenden Kurzschluss geführt hat, da Google die Verlage, die sie verklagt hatten, aus seinen Nachrichten entfernt hat. "Wir haben ein paar Wochen lang versucht - erklärt der Vizepräsident von Acel Springer -, darauf zu verzichten, und der finanzielle Schaden war erheblich."

„Wir haben Google eine kostenlose Lizenz bis zum Prozess gegeben“, erklärt Keese, fügt jedoch hinzu, dass es sich nicht um einen echten Waffenstillstand handelt: „Sobald wir vor Gericht gewinnen, sie werden zahlen müssen. Der erste Satz soll Ende September eintreffen, und wir sind zuversichtlich zu gewinnen. Es wird Jahre dauern, aber das ist kein Problem. Wir wollen einen Rechtsrahmen für die digitale Zukunft. Und die Zukunft ist lang“.

Am Kampf gegen Google sind bislang auch europäische Behörden beteiligt, etwa die Kartellbehörde, die gegen die Suchmaschine ermittelt. Für Keese ist es jedoch kein Kampf, sondern eine Forderung: „Alles braucht eine legale Infrastruktur, und das Internet ist die einzige Technologie, die noch keinen rechtlichen Rahmen hat.“ 

Veröffentlicht in: Welt

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