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Volkswagen Italia und Lamborghini, Finanzsuche läuft

Ermittlungen gegen Nordio, Nummer eins von VW in Italien - Die Guardia di Finanza führt in Verona eine Reihe von Durchsuchungen in der VW-Zentrale und in der Lamborghini-Fabrik, ihrer Tochtergesellschaft, in Bologna durch - Das Verbrechen wird des Betrugs im Handel verdächtigt

Volkswagen Italia und Lamborghini, Finanzsuche läuft

Die Guardia di Finanza, die Keimzelle der Steuerpolizei, führt a Durchsuchungsserien in der Zentrale des Volkswagen Konzerns in Verona und der Lamborghini in Bologna. Die Ermittlungen wurden von der Scaliger-Staatsanwaltschaft angeordnet, die das Verbrechen des Betrugs im Handel annimmt. Es gibt bereits einige Namen im Verdächtigenregister und einige der Top-Management-Persönlichkeiten würden darunter erscheinen. Die Akte zu Volkswagen Italia betrifft auch Lamborghini, da es zum Konzern des deutschen Automobilherstellers gehört. Das mutmaßliche Verbrechen wäre das des Betrugs im Handel.

Der Konzern befindet sich in Aufruhr nach dem Skandal um die Radiosender, die aus Ermittlungen in Kalifornien in den USA hervorgingen. Der Fall steht insbesondere im Zusammenhang mit Dieselmotoren, auf denen eine Software installiert war, die falsche Angaben zu Emissionen in die Umwelt machte. Nach Angaben der Volkswagen-Führung kommt das Gerät, das die Emissionsdaten verändert, nur in den USA und nicht in Europa automatisch zum Einsatz.

Von dem Tag an, an dem die Büchse der Pandora über diese betrügerische Praxis entdeckt wurde, brach die Aktie des Wolfsburger Automobilgiganten an der Frankfurter Wertpapierbörse von 168 Euro je Aktie am 17. September auf heute 107 Euro ein. Darüber hinaus hat das Unternehmen mit dem einen Umbruch an der Spitze erlitten Rücktritt von Geschäftsführer Winterkorn. Inzwischen hat der Schock bei Volkswagen mit der Kürzung der Investitionen um eine Milliarde Euro pro Jahr für einen deutlichen Personalabbau gesorgt. Italien wird von den Kürzungen offenbar nicht betroffen sein bestätigt der CEO von Volkswagen Italien Massimo Nordio.

Es sei daran erinnert, dass die modifizierten Volkswagen-Motoren die Ea 189, 1.6-Liter- und 2.0-Liter-Euro-5-zugelassenen Motoren sind und zu den verschiedenen Marken des Konzerns gehören. Bis zu 8 Millionen Autos mit datenverändernder Software wurden in Europa verkauft, davon fast 3 Millionen allein in Deutschland.

Unterdessen ordnen die deutschen Behörden den obligatorischen Rückruf aller Dieselautos an, die mit einer Software zur Manipulation von Abgastests ausgestattet sind. Das teilte das Verkehrsministerium mit.

UPDATE:

Massimo Nordio, Generaldirektor und Geschäftsführer des Volkswagen Konzerns Italien, wird von der Staatsanwaltschaft Verona mit der Hypothese eines Handelsbetrugs im Zusammenhang mit dem Abgasskandal untersucht. Das geht aus ermittlungsnahen Quellen hervor. Neben ihm laufen auch Ermittlungen gegen andere im Betrachtungszeitraum amtierende Manager des Konzerns in Italien, bei denen das deutsche Unternehmen Software auf Euro5-Dieselfahrzeugen installiert haben soll, um Umweltstandards zur Smogreduzierung zu umgehen. Das „Dieselgate“ tauchte in den USA auf, wo die manipulierte Software von 2009 bis 2015 auf einigen Autos des deutschen Konzerns montiert worden sein soll.

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