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Videospiele, kein Verbot für Gewalttätige

Die US-Justiz weist das kalifornische Gesetz zurück, das Gewaltspiele für Jugendliche seit 2005 vom Verkauf und Verleih ausschließt. Ihnen wurde aggressives Verhalten vorgeworfen. „Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise“, urteilt der Oberste Gerichtshof.

Videospiele, kein Verbot für Gewalttätige

Die mächtige Videospielbranche jubelt. Der Oberste Gerichtshof hat gestern mit 7 zu 2 Stimmen das kalifornische Gesetz abgelehnt, das seit 2005 den Verkauf oder Verleih von gewalttätigen Videospielen an Minderjährige verbietet: Jetzt ist diese Maßnahme verfassungswidrig. Das Verbot konnte natürlich umgangen werden: Die Jungen erhielten immer noch Kopien der beliebten Spiele. Aber kulturell war es ein bedeutendes Bollwerk.

Das jugendliche Publikum ist der größte Verbraucher von Videospielen: Boxen, Kampfsport, Gangster, Krieg und verschiedene Kämpfe machen einen großen Teil des Konsums der Branche aus. Die mächtige Entertainment Software Association hatte jahrelang für die Ablehnung des kalifornischen Gesetzes gekämpft. Die Verkündung des höchsten Gremiums der US-Justiz stützt sich auf die nicht nachweisbare Ursache-Wirkungs-Verbindung zwischen der Exposition gegenüber gewalttätigen Videospielen und aggressivem Verhalten junger Menschen.

Die Debatte in den Staaten ist seit Jahren sehr lebhaft. 1999 ließ das Massaker in der Columbine-Schule die Argumente der Befürworter des Verbots wieder aufleben: Der Killer sei ein begeisterter Konsument von „Doom“, bei dem der Spieler wild auf alles schießen muss, was vor ihm auftaucht. An der Columbine High School passierte so etwas, aber die Leine und die Leichen waren nicht virtuell.

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