Teilen

Das deutsche Urteil drückt den Euro. Unterhalb des Spreads wird Gold neu bewertet

Das Ja (wenn auch unter Vorbehalt) des Bundesverfassungsgerichts ist gut für den Euro, fast bei 1,3 Dollar, dem höchsten Stand seit vier Monaten – Auch die Börsen beschleunigen, reduzieren dann aber die Gewinne: Mailand hingegen fährt immer noch auf 1 % – Gold geht es gut, man spürt die Auswirkungen der Inflationsängste, während der Spread wieder abnimmt – jetzt heißt es Warten auf die niederländischen Wahlen

Das deutsche Urteil drückt den Euro. Unterhalb des Spreads wird Gold neu bewertet

Die drei Feuertage für die Märkte beginnen mit zwei positiven Nachrichten: dem – wenn auch bedingten – Ja des Bundesverfassungsgerichts zum ESM und der Annahme des Gesetzesvorschlags zur Schaffung eines einheitlichen Aufsichtsmechanismus für Banken der Eurozone durch die Europäische Union (was der EZB Aufsichtsbefugnisse über die rund 6000 Kreditgeber in der Eurozone gibt). Der Euro notiert gegenüber dem Dollar bei 1,2895, nachdem er mit 1,29 den höchsten Stand seit vier Monaten überschritten hatte. Nach einem zuversichtlichen, aber vorsichtigen Start beschleunigten die Börsen euphorisch und kletterten auf die höchsten Niveaus der letzten 14 Monate. In der Mitte der Sitzung reduzierten die wichtigsten europäischen Märkte ihre Gewinne, stiegen jedoch deutlich an, mit Ausnahme von London (unverändert). Mailand steigt um 1 %, Frankfurt steigt um 0,63 %, Paris um 0,46 %.

Der Fokus liegt nun auf der Parlamentswahl in den Niederlanden, mit den Umfragen, die den proeuropäischen Parteien dennoch einen Vorteil einräumen (die ersten Wahlumfragen werden nach 21.00 Uhr veröffentlicht) und es wachsende Hoffnung auf einen Schritt von Ben Bernanke gibt, der morgen ein neues Programm zur quantitativen Lockerung starten könnte Auf der anderen Seite des Ozeans hat sich auch der chinesische Ministerpräsident für neue Konjunkturmaßnahmen geöffnet, um die Wachstumsziele für das Jahresende zu erreichen. Gold, der ultimative sichere Hafen, der von Inflationsängsten betroffen ist, ist ebenfalls auf der Flucht und steigt auf 1.746,9 Dollar pro Unze, den höchsten Stand seit sechs Monaten.

Der Btp-Bund-Spread sinkt erneut auf 343 Punkte bei einer Rendite von 5,05 % und die Bono-Bund-Differenz fällt unter 400 Punkte. Aber auch und vor allem bei kürzeren einjährigen Laufzeiten ist der Zinsrückgang deutlich zu erkennen: Das Finanzministerium platzierte 12-Monats-Anleihen mit einem Zinsrückgang von 1,692 % auf 2,767 %.

„Deutschland hat ein starkes Signal für Europa gesetzt“, sagte er Angela Merkel im Bundestag Übrigens das Urteil des Gerichts Karlsruhe. Nach dem deutschen Ja zum ESM atmet die Eurozone auf, während das heikle Tauziehen zwischen Griechenland und der Troika auf dem Tisch bleibt und die Märkte auf Spaniens Hilfeanfrage warten. Aber jetzt, da Draghi das Feld übernommen hat, ist es möglich, einen klareren Weg zu einer möglichen Lösung der Krise aufzuzeigen. Die Eröffnungssitzung des ESM werde am 8. Oktober in Luxemburg stattfinden, kündigte der Präsident der Eurogruppe Jean-Claude Juncker an. Auf der Piazza Affari laufen sie wie erwartet, die Banken: Bmps +4,7 %, Unicredit +3,3 %, Banco Popolare +2,78 %. Hervorgehoben wurden auch Stm + 3,16 % und Enel + 2,42 %, die ein neues Mandat zur Emission von Anleihen von bis zu 5 Milliarden Euro beantragten. Fly Eurotech (+13%) nach einem Megaauftrag über 60 Millionen Dollar. Am unteren Ende des Ftse Mib Lottomatica -2,14 %, Ferragamo -1,75 % und Diasorin -1,41 %.

Bewertung