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Eat Art: eine künstlerische Strömung, bei der Lebensmittel in Harz eingeschlossen und mit Rezepten ausgestellt werden

Die Ausstellung „Daniel Spoerri. Eat Art in Transformation“, kuratiert von Susanne Bieri, Antonio d'Avossa, Nicoletta Ossanna Cavadini.

Eat Art: eine künstlerische Strömung, bei der Lebensmittel in Harz eingeschlossen und mit Rezepten ausgestellt werden

Hergestellt und koproduziert von Städtische Galerie von Modena und von der Stiftung Cassa di Risparmio di Modena mit dem max museum von Chiasso wird die Ausstellung bis zum 31. Januar 2016 zu sehen sein.
Dem Werk des Schweizer Künstlers gewidmet Daniel Spörri, (1930) in Bezug auf die von ihm 1967 geschaffene Strömung der Eat Art, mit der er eine kritische Reflexion über die Grundprinzipien der Ernährung anstoßen wollte, ist die Ausstellung eng mit dem Thema der EXPO 2015 verbunden, dessen italienische Bühne hat eine Förderung erhalten.
 
Die ausgestellten Werke reichen von einer ersten Experimentierphase im Zusammenhang mit der Zeitschrift „Material“ (1955-1961) über kinetische Multiples bis hin zu den berühmten Tableaux-Pièges, „Trap Paintings“, die aus Assemblagen von auf Träger geklebten und umgekippten Alltagsgegenständen entstanden sind 'Orientierung – zufällige Kompositionen aus Essensresten und gebrauchtem Geschirr, in Harz eingeschlossen und wie Gemälde vertikal angeordnet, jetzt in der Sammlung des MoMA in New York und des Centre Pompidou in Paris – bis hin zur Skulptur und Forschung im grafischen Bereich, die wichtige Archivdokumente werden hinzugefügt.
Spoerris Poetik ermöglicht eine retrospektive Lektüre der epochalen Anziehungskraft des Menschen auf Lebensmittel. Nicht umsonst ist der Künstler im Schweizer Pavillon der Weltausstellung in Mailand mit einer Ad-hoc-Arbeit namens „Meissen Porzellan Puzzle“ vertreten, die aus 36 Porzellanfliesen besteht.

Ebenfalls zu sehen sind Rezepte des Künstlers, seine Notizen und die Speisekarten des Restaurants Spoerri in Düsseldorf (1968) bis hin zum Bistrot of Santa Marta, das 2014 für die Mudima Foundation in Mailand geschaffen wurde.
Der erstmals in einem Museum untersuchten Grafik wird eine eigene Sektion gewidmet, die unter anderem seine Werke, Plakate und Ankündigungen präsentiert.
Briefe und Dokumente zeugen von Spoerris Beziehungen zu zeitgenössischen Künstlern, darunter Jean Tinguely, Marcel Duchamp, Man Ray, Meret Oppenheim, Ben Vautier.
Die Werke stammen aus der Sammlung des Künstlers, aus der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern, die das Spoerri-Archiv beherbergt, sowie aus bedeutenden europäischen Museen, Galerien und Sammlern.
In Modena wird die Ausstellung durch einen Abschnitt bereichert, der sich auf die Sammlungen regionaler Stoffe stützt, die von großzügigen Leihgebern zur Verfügung gestellt wurden.
 
„Wenn man ein sehr begrenztes territoriales Gebiet wie die Region Emilia analysiert – schreibt Serena Goldoni in ihrem Text im Katalog – ist die Vielfalt der Sammler und Sammlungen von Daniel Spoerris Werk überraschend und überraschend reich.“ Wir können die Rezeptbücher zitieren, „denken Sie nur an die ‚Bibliothèque de recettes' (1987-89), eine Ausgabe, die von dem bedauerten Francesco Conz gedruckt wurde“, fährt er fort, oder „Werke, die rein zufällig zu Repräsentanten eines Sammelwillens werden, wie z „Sammlungen von Löffeln und Kreuzen“ (1986) aus der Sammlung zeitgenössischer religiöser Kunst von Carlo Cattelani, Küchenobjekte, zusammengesetzt aus Kreuzen und Madonnen, zusammen mit einem blauen Licht, das eine mystische Atmosphäre schafft“.
Dazu kommen die Brotteigobjekte, 1972, um auf Eat Art zurückzukommen, ramponierte Schuhe und Stiefeletten, mit Brotteig gefüllte Bügeleisen, im Ofen gegarte Werke. Nur um einige Beispiele zu nennen.
Nichts fehlt in diesem originellen und doch einzigartigen Setting, das sich dem Besucher fast wie ein gedeckter Tisch präsentiert, zu dem jeder metaphorisch Zugang hat.
Daniel Spoerri, als Tänzer und Choreograf geborener Künstler, der zum Erfinder einer neuen künstlerischen Sprache, zum Autor von Rezepten und Menüs, zur Seele der Restaurants und sogar zum Schauspieler wurde, hat durch seine Poetik Konformität, Klischees und Gewissheiten in Frage gestellt. Ein Meister, der die Ernährung zu einem privilegierten Gesprächspartner gemacht hat, zu einem wahren Wesenszug zwischen Kunst und Leben.
 
Biografische Notizen
 
Seinen Ruhm als Künstler verdankt Daniel Spoerri, geboren am 27. März 1930, vor allem den ab den XNUMXer Jahren entstandenen sogenannten Tableaux-Pièges. Seine Karriere begann als Tänzer im Bern der XNUMXer Jahre. Später machte er sich als Gastronom (XNUMXer) und als Gründer von Eat Art einen Namen, eröffnete die Eat Art Gallery in Düsseldorf und belebte ihre vielen Bankette.
In den 1997er Jahren schuf er einen großen Skulpturenpark, der seit XNUMX eine Stiftung ist: der Garten von Daniel Spoerri in Seggiano in der südlichen Toskana.
Seit 2009 ist das Archiv „Kunststaulager Spoerri“ in Hadersdorf am Kamp (Österreich) geöffnet.
 
 

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