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Draghi: Senken Sie die Zinsen und ich werde es wieder tun

Die EZB hat beschlossen, die Zinsen von 0,5 auf 0,25 % zu senken - Draghi: "Wir könnten die Zinsen noch einmal senken und wir haben die Möglichkeit einer neuen Ltro", einer Auktion für langfristige Finanzierungen - "Ich sehe keine Anzeichen einer Deflation, aber Inflation wird lange Zeit niedrig bleiben“ – „Die Erholung geht weiter, ist aber fragil und ungleichmäßig“

Draghi: Senken Sie die Zinsen und ich werde es wieder tun

Mario Draghi hat die Geldkosten unerwartet von 0,5 % auf 0,25 % gesenkt. Zudem habe die EZB mit der heutigen Entscheidung, so Draghi, die Zinsuntergrenze noch nicht erreicht und könne grundsätzlich über eine weitere Senkung der Geldkosten entscheiden. Die EZB bekräftigte damit, dass die Geldpolitik auch in Zukunft akkommodierend bleiben wird und dass die EZB bereit ist, alle verfügbaren Instrumente zu evaluieren. Darüber hinaus wurde das Festsatzverfahren mit unbegrenztem Volumen, Ltro, für Refinanzierungsauktionen der EZB bis Anfang Juli 2015 verlängert. Die EZB erklärte sich bereit, alle verfügbaren Instrumente zur Unterstützung der Eurozone zu prüfen.

Die Senkung steht im Einklang mit der im vergangenen Juli angekündigten Forward Guidance und war auch durch die Inflationsentwicklung motiviert, die im Oktober stärker als erwartet zurückgegangen ist. Die EZB sieht jedenfalls kein deflationäres Szenario, sondern schätzt für die Eurozone eine mögliche „längere Phase niedriger Inflation“ ein. Auf jeden Fall versicherte Draghi, dass für die Eurozone kein Risiko des Japan-Syndroms oder einer Deflation und eines niedrigen oder niedrigen Wachstums bestehe.

Für Draghi geht die Erholung weiter, ist aber fragil und ungleichmäßig, die Arbeitslosigkeit stabilisiert sich, ist aber immer noch auf hohem Niveau. Die Indikatoren deuten auf ein leichtes Wachstum im zweiten Halbjahr hin. Die Entscheidung zur Zinssenkung sei nicht einstimmig, sondern mit „signifikanter Mehrheit“ getroffen worden. Der EZB-Vorstand, erklärte Draghi, sei nicht über die Zinssenkung gespalten, sondern nur über den Zeitpunkt: Alle seien sich einig, dass dies geschehen müsse.

Abschließend diskutierte der Vorstand auch die Möglichkeit, den Einlagensatz, der jetzt bei null liegt, zu senken und damit in den negativen Bereich zu bringen, um die Banken dazu zu drängen, die in Frankfurt geparkte Liquidität zu nutzen. Darüber hinaus ist es notwendig, die Banken zu stärken und die Fragmentierung des Kreditmarktes zu verringern.

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