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Draghi: „Der Euro ist unumkehrbar, keine Implosion für Europa, EZB ohne Tabus“

In einem Interview mit „Le Monde“ richtet der EZB-Präsident nach dem Black Friday und angesichts der gefürchteten Wiedereröffnung gestern eine ganz klare Botschaft an die Märkte: „Wer auf das Scheitern des Euro setzt“, sagt Draghi, „schadet seinem Kalkül.“ Das politische Kapital Europas ermöglicht es uns, der Krise zu begegnen, und die EZB ist bereit, ihren Teil dazu beizutragen

Draghi: „Der Euro ist unumkehrbar, keine Implosion für Europa, EZB ohne Tabus“

Die EZB sei bereit, „ohne Tabus“ zu handeln, doch „der Euro ist unumkehrbar“ und wer auf seinen Untergang gesetzt hat, hat sich verrechnet. Das ist die starke Botschaft, die EZB-Präsident Mario Draghi nach dem Zusammenbruch der Börsen am Freitag und im Hinblick auf die morgige Wiedereröffnung an die Märkte und an die Finanzspekulation sendet.

Draghis Botschaft, die in einem Interview mit „Le Monde“ zum Ausdruck kam, ist kein Zufall, sondern soll allen klar machen, dass die EZB und Europa angesichts der sich verschärfenden Krise nicht untätig bleiben, sondern bereit sind, „ohne Tabus“ zu handeln “. Ohne ihre Rolle zu verfälschen und darauf zu warten, dass die EU ihre Entscheidungen trifft und die Beschlüsse des Europäischen Rates Ende Juni mit dem Anti-Spread-Schutzschild und den ersten Schritten in Richtung einer Bankenunion umsetzt, ist die EZB bereit, ihren Teil dazu beizutragen große Offenheit. Das Augenmerk liegt auf den Zinssätzen, der Liquidität und der Unterstützung der Banken, ohne auszuschließen – auch wenn Draghi dies nicht sagt –, dass die Zentralbank möglicherweise wieder Anleihen kauft, falls weiterhin Spekulationen gegen einen Staat in Schwierigkeiten wüten, wie z Spanien und Italien.

Selbstverständlich verhehlt Draghi nicht die Schwere der Krise und die Tatsache, dass sie sich von der Finanzwirtschaft auf die Realwirtschaft verlagert hat, aber er behauptet, dass die EU als Ganzes nicht in eine Rezession geraten wird und dass es bereits Ende 2012 zu einer Rezession kommen wird allmähliche Verbesserung.

Abschließend noch die letzte Botschaft: Wer sich den Untergang des Euro vorstellt, „missversteht das politische Kapital, das unsere Staats- und Regierungschefs in diese Union investiert haben, und die Unterstützung der Europäer“. Morgen geht es wieder an die Märkte.

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