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David Reed, arbeitet zwischen Expressionismus, Kino und Fotografie

Das Neue Museum in Nürnberg (Deutschland) zeigt vom 12. Juli bis 6. Oktober 2019 eine interessante Ausstellung zeitgenössischer Kunst von David Reed. Kunst als visuelles Erlebnis mit Bildern aus Fernsehen und Kino.

David Reed, arbeitet zwischen Expressionismus, Kino und Fotografie

Mitte der 70er Jahre, David Reed (geboren 1946 in San Diego, lebt und arbeitet in New York) übersetzte die satte Ausdrucksgeste des Pinselstrichs in eine artifizielle und höchst kontrollierte Darstellung des „Pinselstrichs“. Während im Abstrakten Expressionismus die Spur der Hand noch künstlerische Introspektion anzeigte, verwandelte Reed sie in ein Objekt der Analyse und Manipulation. Dies hängt mit seiner aufwändigen Alkyd-Maltechnik zusammen, die ungewöhnliche Effekte erzeugt und den Bildern eine makellose Weichheit und Eleganz verleiht, die an Fotografie und Manierismen erinnern.

Mitten im Malen der künstler reflektiert auch seine visuelle erfahrung mit den bewegten bildern von fernsehen und kino. Mit der Weitsicht eines Intellektuellen gelingt es Reed, die Parameter der Malerei erneut zu hinterfragen, über Epochen- und Gattungsgrenzen hinweg, wobei John Ford oder Alfred Hitchcock eine ebenso wichtige Rolle spielen wie Piero della Francesca oder Peter Paul Rubens. Ein anderer New Yorker Künstler bezeichnete Reeds Werk als „Technicolor-Malerei“, eine Beschreibung, die von Reed begrüßt wurde, der schnell erkannte, dass „je mehr ich über den Film nachdenke, desto besser meine Bilder“. Nicht nur Reeds langgestreckte Formate oder Fotografien, die Glätte seiner Farbkränze erinnern an Kino, sondern auch ihre Lichtführung und filmische Dramaturgie.

Die legendäre amerikanische Fernsehserie Miami Vice, die 1984 von NBC ins Leben gerufen wurde, war eine visuelle Offenbarung, und Reed war nicht immun gegen ihren Zauber. Ersetzen Sie Handlung und Charaktere durch Bilder, Emotionen und pure Energie des revolutionären Fernsehens. Farbe und Form haben über den oft in den Hintergrund getretenen Inhalt gesiegt. 1984/85 malte Reed Vice, ein Bild, das von satten Blau- und Gelbtönen geprägt ist. Für eine Ausstellung im Pérez Art Museum in Miami 2016/2017 schuf er eine neue Werkserie; Die vier großformatigen Bilder werden erstmals in Europa gezeigt, zusammen mit entsprechenden Zeichnungen, Farbstudien und einem Videomaterial mit einer vom Piloten von Miami Vice manipulierten Szene.

Die Ausstellung VICE AND REFLECTION #2 wird kuratiert von Thomas Heyden, Neues Museum

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