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Börse, Banken und Btp: Erster Test auf der Piazza Affari nach der Herabstufung von S&P

Piazza Affari steht heute in einer halbfeierlichen Sitzung vor der ersten Prüfung nach der Herabstufung von S&P: Achten Sie vor allem auf BTPs und Banken – Dollar und Wall Street steigen und Shanghai hört nie auf (+30 % seit Ende Oktober) – Luxus und Prada lässt Senken in Hongkong einstürzen – FCA beschleunigt: Anleihe und Platzierung bis zum Jahresende – Ehrenamtliches Engagement ist gut für verwaltete Vermögenswerte.

Börse, Banken und Btp: Erster Test auf der Piazza Affari nach der Herabstufung von S&P

Aus Asien kommt das Echo neuer Börsenrekorde, begleitet von negativen Nachrichten für die Wirtschaft. China verlangsamt sich, Tokio verschlechtert sein BIP im dritten Quartal. Die Wall Street startet in die Woche auf der Grundlage der starken Daten zu neuen Arbeitsplätzen vom Freitag. Die Aufmerksamkeit richtet sich bereits auf die nächste Fed-Sitzung am 16. und 17. Dezember. In Europa standen die Ergebnisse der zweiten Tltro-Auktion, die für Donnerstag, den 11., geplant ist, im Rampenlicht. Die Märkte konzentrieren sich nun darauf, auf neue Maßnahmen der EZB zu warten, um dem Preisverfall entgegenzuwirken. 

Banken geschlossen, Börse geöffnet. Heute Morgen ist der italienische Markt in einer halbfeierlichen Version mit den Auswirkungen konfrontiert Herabstufung des Italien-Ratings Am Freitagabend verfügte S&P mit einem lapidaren Urteil: Die Herabstufung Italiens spiegele „die anhaltenden Schwächen in der Leistung des realen und nominalen BIP wider, einschließlich der Erosion der Wettbewerbsfähigkeit“.

Die Herabstufung sollte die Staatsanleihen angesichts der aktuellen Staatskäufe vom Freitag kurzfristig nicht allzu sehr belasten: Die Rendite des BTP fiel um acht Basispunkte auf 1,94 %, wobei der Spread mit 2014 Basispunkten auf ein seit Mai 116 nicht mehr gesehenes Niveau fiel. Rekordrückgänge auch beim zehnjährigen Jubiläum von Portugal (2,725 %) und Spanien (1,803 %). Auch die Rendite Griechenlands sank (7,24 %). 

Nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen plant die EZB ein Anleihekaufprogramm in Höhe von mehr als einer Billion Euro. Heikler ist die Situation am Aktienmarkt, der am stärksten von der von der Ratingagentur angeprangerten Wirtschaftsschwäche betroffen ist. 

PRADA SINKT IN HONGKONG (-8 %). LUXUS IM FEUER 

Heute Morgen kam ein neues negatives Signal für Luxusgüter, einem der wenigen Sektoren der italienischen Wirtschaft, die bis vor einigen Monaten in guter Verfassung waren. Prada brach heute Morgen an der Hongkonger Börse ein (-8 %). Am Freitag kündigte das Mailänder Haus einen Rückgang des Gewinns im dritten Quartal um 44 % auf 74,5 Millionen an und betonte, dass „wir eine Revision der Ziele des Luxusmarktes erleben, deren Größe und Dauer noch nicht genau definiert sind.“ Es ist absehbar, dass sich der Schock heute Morgen auf die Luxusaktien von Piazza Affari übertragen wird, die letzte Woche bereits unter Druck standen. Im Sucher Salvatore Ferragamo, Moncler und Tod's. Der Knall der Firma von Miuccia Prada und Gianfranco Bertelli ist praktisch die einzige negative Note, die von den Ostmärkten kommt.

SHANGHAI +1,4 % WIRD NIE AUFHÖREN, TOKIO-REKORD

Shanghai wurde heute Morgen als der Markt mit der höchsten Dynamik bestätigt: +1,4 % oder +30 % seit Ende Oktober. Seit Anfang 2014 beträgt der Anstieg 41 %. Diese Euphorie steht im Gegensatz zur Abschwächung der Wirtschaft: Die chinesischen Exporte stiegen im Oktober nur um 4,6 % (+8 % in einem Jahr), die Importe gingen um 6,7 % zurück, was die geringere Nachfrage nach Neuheiten der Rohstoffindustrie bestätigt. Der Marktboom, der sowohl aus der gemeinsamen Plattform mit Hongkong als auch aus der Abwertung des Renminbi gegenüber dem Dollar resultiert, bringt Peking in Schwierigkeiten: Einerseits braucht die Wirtschaft Liquidität, andererseits besteht die Gefahr, dass auf diese Weise nur Finanzspekulationen nähren.

Auch Tokio legte zu: Der Nikkei-Index +0,5 % überstieg 18 trotz der Abwärtskorrektur der BIP-Daten für das dritte Quartal: -1,9 % gegenüber der ersten Schätzung -1,6 %. Die Betreiber blicken bereits auf die bevorstehenden Wahlen am Sonntag, bei denen die Führung von Shinzo Abe gefestigt werden muss, sowie auf die beruhigenden Prognosen für das Jahresende: Das BIP dürfte im vierten Quartal um 4 % wachsen.

ES IST IMMER NOCH SUPER DOLLAR. WALL STREET AUF NEUE HÖHEN

Die Woche beginnt im Zeichen eines Dollars, der auf neue Rekorde zusteuert. Das Dollar/Yen-Kreuz liegt bei 121,580, seinem Siebenjahreshoch. Auch der Euro fiel auf Tiefststände: 1,2270. Als Folge sinkt der Rohölpreis erneut: 65,07 Dollar (-77 Cent) für Rohöl. Trotz der Abschwächung bei Energiewerten haben die Wall-Street-Aktien bereits ihren Jahresendsprint gestartet. In der vergangenen Woche stieg der Dow Jones um +0,7 % auf ein neues Hoch, das einen Schritt von 18 entfernt lag (17.959,79). Standard & Poor's (+0,4 %) korrigierte seinen Rekord auf 2.075,37.

Positive Woche auch für die europäischen Aktienmärkte, obwohl am Donnerstagnachmittag nach dem enttäuschenden Ergebnis der EZB-Sitzung der Rückwärtsgang eingelegt wurde: Der Stoxx Europe 600 stieg um 1,1 %, die vierte Woche in Folge im Plus. Der EuroStoxx 50-Index steigt um 2,5 % und erreicht die Höchststände der letzten zweieinhalb Monate: Von den Mitte Oktober markierten Tiefstständen der letzten 12 Monate ist der Index der 50 Blue Chips der Eurozone um 13 % gestiegen.

Im Gegensatz dazu verzeichnete der MSCI Emerging Markets Index einen Rückgang von 1,9 %. Die BIZ von Basel hat Alarm bezüglich der Staatsverschuldung der Schwellenländer angekündigt: Der Anstieg des Dollars birgt die Gefahr, dass Länder, die in der US-Währung verschuldet sind, große Probleme bekommen. 

SAIPEM IM GRABEN. MITTWOCH DER BOD 

Die Situation von Saipem bleibt schwierig: Am Wochenende bekräftigte der CEO von Gazprom, Alexei Miller, dass die russische Entscheidung, South Stream einzustellen, unwiderruflich sei. Es ist der x-te kalte Schauer, den der Vorstand von Saipem am kommenden Mittwoch zur Kenntnis nehmen muss. Nach Angaben von CEO Umberto Vergine wird das Unternehmen durch die Einstellung des Projekts einen Umsatzverlust von 1,25 Milliarden Euro erleiden. 

Die ersten negativen Reaktionen von Brokern prasselten bereits auf die Aktie ein: Raymond James senkte das Ziel von 9,60 Euro auf 11,50 Euro, Underperform-Rating. Morgan Stanley senkte das Kursziel von 12 Euro auf 16,50 Euro, so die Meinung von Equal Weight. Heute kann es neue schlechte Noten geben. 

Unter den untersuchten Energieversorgern war Enel Green Power am Freitag schwach, nach dem starken Rückgang am Vortag. Marktgerüchte sprechen von einer Absenkung der Ziele für das laufende Jahr. Kepler Chevreux hat den Titel von seiner Favoritenliste gestrichen. 

FCA beschleunigt: Anleihe und Platzierung bis Silvester 

Sergio Marchionne beschleunigt im Hinblick auf das Ziel eines außergewöhnlichen Jahres 2014. Der CEO von Fiat Chrysler (+5,2 % am Freitag) beabsichtigt, bis Dezember die Platzierung von 100 Millionen FCA-Aktien und der Wandelanleihe über 2,5 Milliarden Dollar durch Ausnutzung des Stroms abzuschließen zugunsten des Marktes: Aktien auf dem höchsten Stand seit 2001 und sinkende Renditen.

Im Einzelnen kündigte das Unternehmen die Einführung eines Angebots für 87 Millionen Stammaktien (abgeleitet aus eigenen Aktien und Rücknahme) mit einer den Platzierungsbanken vorbehaltenen Option zum Kauf weiterer 13 Millionen Stammaktien sowie die Einführung einer Pflichtumwandlungsanleihe an für einen Gesamtnennwert von 2,5 Milliarden US-Dollar mit Fälligkeit im Jahr 2016. Auch in diesem Fall ist eine den platzierenden Banken vorbehaltene Option zum Erwerb weiterer 375 Millionen US-Dollar des Anleihedarlehens vorgesehen. 

Von den Wandelanleihen werden am Ende nur 1,750 Milliarden Dollar auf den Markt kommen, weil Exor (+4 % am Freitag) rund 750 Millionen zeichnen wird, um eine Verwässerung zu vermeiden. Das Finanzunternehmen stockte die am 150. Oktober letzten Jahres begebene 500-Millionen-Anleihe mit Fälligkeit im Oktober 8 um 2024 Millionen Euro auf.

Ratingsichere Intesa und Unicredit

Die Herabstufung Italiens dürfte sich vor allem auf Finanzwerte auswirken, die Protagonisten des Sprungs vom Freitag. Die Notierung liegt mit 2,5220 Euro auf dem höchsten Stand seit Juni. Intesa ist mit einem Plus von 50 % seit Anfang 37 der zweitbeste Blue Chip im Eurostoxx 2014-Index. Nur der französische Orange (+61 %) konnte bisher besser abschneiden. Der Geschäftsbereich Intesa Sanpaolo Vita hat im Hinblick auf die mögliche Emission einer unbefristeten nachrangigen Anleihe eine Reihe von Treffen mit Investoren aus dem Rentensektor organisiert. 

Zwischen Höhen und Tiefen archiviert Unicredit (+4,8 % am Freitag) den Wochensaldo bei -0,6 %. Nomura hat beschlossen, SocGen, Barclays und Unicredit in die Liste der beliebtesten Banken in der Eurozone (Top EU Banks Picks) aufzunehmen. Das Urteil lautet Kaufen mit einem Kursziel von 6,70 Euro.

DIE FREIWILLIGKEIT UNTERSTÜTZT DIE FÜHRUNG 

Um den Marsch der Finecobank (+3,3 %) zu verfolgen, die nach der Veröffentlichung von Finanzierungsdaten einen neuen Höchststand seit der Notierung erreicht hat. Noch immer laufen Banken und Vermögensverwaltungsgesellschaften im Bereich der Vermögensverwaltung angesichts der anschließenden Selbstanzeige auf Hochtouren die Zustimmung zum Gesetz. Die Signale verdichten sich angesichts des Abkommens zum Informationsaustausch mit der Schweiz. 

Mediolanum (+4 %) und Azimut (+3,8 %) stiegen nach der Veröffentlichung der Daten zur Novembersammlung.

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