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Berlusconi-Bossi, das neue Regierungsmanöver, geht aus dem langen Arcore-Gipfel hervor

Mehrwertsteuer, Supertax, Robin Tax und Kürzungen für die lokalen Behörden im Mittelpunkt des endlosen Gipfeltreffens zwischen dem Premierminister, den Führern der Liga und der PDL und Minister Tremonti - Die Vorschläge wurden sofort in Änderungen des im Senat diskutierten Textes umgewandelt.

Berlusconi-Bossi, das neue Regierungsmanöver, geht aus dem langen Arcore-Gipfel hervor

Langer Tag heute in Arcore. Das wichtigste Regierungstreffen der vergangenen Wochen fand von heute Morgen 11 Uhr bis etwa 18 Uhr in der Privatresidenz des Ministerpräsidenten statt. An dem Treffen nahmen neben Ministerpräsident Silvio Berlusconi und Lega-Chef Umberto Bossi auch Wirtschaftsminister Giulio Tremonti, Innenminister Roberto Maroni und der neue PDL-Sekretär Angelino Alfano teil. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen die vorgeschlagenen Änderungen am Text des am 30. August per Dekret verabschiedeten Bis-Manövers. Gewissheit gibt es noch nicht, aber neue Eingriffe bei der Mehrwertsteuer und vor allem beim Solidaritätsbeitrag scheinen unvermeidlich. Für die Kommunen wird es aller Voraussicht nach gute Nachrichten geben. Die Frist für die Vorlage der Änderungsanträge läuft heute um 12 Uhr ab. Ab morgen früh beginnt in den Senatskommissionen für Haushalt und Verfassung ein Verfahren der Zwangsstufen. Hier sind die wichtigsten Punkte auf der Tabelle: 

Mehrwertsteuererhöhung von 20 auf 21 %

Die Anhebung um einen Punkt des ordentlichen Mehrwertsteuersatzes ist praktisch sicher. Die erwarteten Einnahmen aus dem Finanzministerium betragen 3,7 Milliarden. Zur Freude von Confindustria und zur Wut von Confcommercio.

DIE SCHWELLE DER SUPERSTEUER STEIGT

Die Schwelle, ab der der Solidaritätsbeitrag ausgelöst wird, steigt von 90 auf 200 Tausend Euro Bruttojahreseinkommen. Der Satz wird nur 5 % betragen. Der bei 10% verschwindet. Eine Schwelle von 150 Euro ist noch nicht ausgeschlossen, in diesem Fall aber mit Anknüpfung an den Familienquotienten.

KAPITAL AUF UMZIEHER

Es ginge darum, die „Gerechtigkeit“ zwischen den im Besitz von Luxusgütern und den von den Steuerzahlern erklärten Einkünften zu beurteilen. Wer im Sommer auf eine Jacht geht und sagt, er verdiene im Winter wie ein Arbeiter, wird von einer Vermögenssteuer mit einem Höchstsatz von 5 % heimgesucht, der mit zunehmender „Gerechtigkeit“ sinkt. Wer beim Finanzamt vollkommen in Ordnung ist, zahlt nichts. Die neue Abgabe wurde von Roberto Calderoli erdacht und die einzigen, die wirklich daran glauben, scheinen die Lega Nord zu sein, die sogar ein mögliches Einkommen zwischen 5 und 7 Milliarden schätzt. Nach Marcegaglia halten viele in der PDL dies für eine „exotische Steuer“. Ein bisschen improvisiert.

ROBIN-STEUER

Eine Besteuerung der Gewinne von Energieunternehmen mit einem Umsatz von über 10 Millionen mit 10 % würde 3,6 Milliarden in die Staatskasse bringen. Die Hypothese einer Ausweitung der Abgabe auf alle Landestöchter bleibt bestehen.

AUSSER MINI-PROVINZEN UND MINI-KOMMUNEN

Die Proteste funktionierten. Aller Voraussicht nach werden die Maßnahmen, die die Aufhebung der Provinzen unter 300 Einwohnern (die auf einen späteren Gesetzentwurf verschoben werden) und die Vereinigung der kleineren Gemeinden vorsahen, aus dem Manöver herausgenommen. Für letztere, insbesondere für diejenigen unter 3 Einwohnern, wird es zwingend erforderlich sein, Dienste zu vereinheitlichen. Insgesamt sollen die Kürzungen bei den Kommunalbehörden von den ursprünglich vorgesehenen 3 Milliarden um etwa 9,5 Milliarden gemildert werden.

DIE CONDON-HYPOTHESE

Antonio Mazzocchi und Amedeo Laboccetta (PDL) haben den Vorschlag für eine neue schwere Steueramnestie vorgelegt, die etwa 25 Milliarden in die Staatskasse bringen würde. Die für die Hypothese günstigen Namen lassen sich jedoch an einer Hand abzählen.

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