Teilen

EZB: Italien macht sich Sorgen, Schulden der Eurozone werden schlimmer

Die Abweichung der italienischen Staatsfinanzen führt laut Frankfurter Monatsbericht, allerdings noch vor den Manöveränderungen, unter anderem zu einer Verschlechterung der Verschuldungsaussichten der gesamten Eurozone – europäische Aktienmärkte im Minus nach Weihnachten brechen.

EZB: Italien macht sich Sorgen, Schulden der Eurozone werden schlimmer

Nach Mario Draghis nicht beruhigenden Worten trifft gnadenlos das monatliche Bulletin der EZB ein, das letzte von 2018, das bestätigt, dass Frankfurt die Abweichung der italienischen Staatsfinanzen als „besonders besorgniserregend“ einschätzt, was unter anderem zu einer Verschlechterung der Finanzlage führt Schuldenaussichten der gesamten Eurozone. „Im Vergleich zum Geschäftsjahr des vergangenen Septembers – schreibt das Dokument der Europäischen Zentralbank – haben sich die Aussichten für das gesamtstaatliche Defizit in der Eurozone für die nächsten zwei Jahre verschlechtert. Das höchste Defizit es ist zum Teil das Ergebnis einer deutlichen Verschlechterung des projizierten Haushaltssaldos Italiens, nach der in den Haushaltsplanungsdokumenten enthaltenen fiskalischen Expansion, die gegen die im Stabilitäts- und Wachstumspakt (SWP) eingegangenen Verpflichtungen verstoßen würde“.

Der Eingriff der EZB datiert jedoch auf den 12. Dezember und damit vor den damals mit der EU-Kommission in Brüssel vereinbarten Korrekturen des Haushaltsgesetzes, die unter anderem die Schätzungen zur Defizit/BIP-Quote reduzieren. Für die EZB ist es in jedem Fall „notwendig, die Bemühungen zur Wiederherstellung der öffentlichen Finanzen in voller Übereinstimmung mit der PSC fortzusetzen. Insbesondere bei hochverschuldeten Ländern weitere Konsolidierungsbemühungen sind unerlässlich um dem Schuldenaufkommen einen soliden Abwärtstrend zu verleihen, da eine hohe Verschuldung diese Staaten anfällig für zukünftige Episoden eines wirtschaftlichen Abschwungs oder einer Instabilität der Finanzmärkte macht“.

„Vor diesem Hintergrund – argumentiert die EZB daher – ist die Einhaltung der PSC in den Ländern schwächer, die am anfälligsten für Schocks sind und sind besonders besorgniserregend der Umstand, dass die größte Abweichung von den eingegangenen Verpflichtungen in Italien festgestellt wird, einem Land, in dem das Verhältnis zwischen Staatsverschuldung und BIP bemerkenswert hoch ist“. Auch die nach dreitägiger Unterbrechung wiedereröffnete Börse bekommt die Auswirkungen dieser Position von Frankfurt zu spüren: Nach der Veröffentlichung des Bulletins beschleunigte der FtseMib nach unten und verlor trotzdem mehr als 1 % der Debütboom von Juventus und Amplifon im Hauptkorb.

Bewertung