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EZB, Draghi: unbegrenzte Liquidität bis Januar 2013

Der Gouverneur der Europäischen Zentralbank, nachdem die Direktion heute Morgen die Zinssätze in der Eurozone bestätigt hatte: „Wirtschaftswachstum bleibt schwach, mit hoher Unsicherheit und wachsenden Abwärtsrisiken“ – und die Frankfurter Techniker senkten die BIP-Schätzungen für 2013.

EZB, Draghi: unbegrenzte Liquidität bis Januar 2013

„Wir haben uns entschieden, unsere Hauptrefinanzierungsgeschäfte wie die Mengentender mit Vollzuteilung so lange wie nötig, mindestens bis zum 15. Januar 2013, fortzusetzen.“Das teilte der Präsident der Europäischen Zentralbank mit. Mario Draghi, in der Pressekonferenz im Anschluss an die letzte Vorstandssitzung des Instituts. 

Heute morgen hat das Direktorium der EZB beschlossen, beizubehalten die Kosten des Geldes unverändert in der Eurozone. Der Refinanzierungssatz bleibt damit bei 1 %, jedenfalls dem historischen Minimum. Fdie Zinssätze für die marginalen Refinanzierungsgeschäfte und für die Einlagen wurden mit 1,75 % bzw. 0,25 % ebenfalls versiegelt. Die Entscheidung sei „mit sehr breitem Konsens“ getroffen worden, präzisierte Draghi und räumte implizit ein, dass der EZB-Rat keine Einstimmigkeit erzielt habe. 

Im Euroraum“Das Wirtschaftswachstum bleibt schwach, mit hoher Unsicherheit und wachsenden Abwärtsrisiken“, wiederholte der Gouverneur. Frankfurter Techniker haben die Prognosen für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone nach unten korrigiert: Für dieses Jahr prognostiziert der Eurotower – wie von Draghi selbst berichtet – eine BIP-Entwicklung zwischen -0,5 % und +0,3 %, während für 2013 ein Wachstum zwischen null und +2 % geschätzt wird. Die vor drei Monaten bereitgestellten Daten waren für 2012 die gleichen, während für das nächste Jahr die betrachtete Lücke etwas größer war, zwischen null und +2,2 %.

Wie für die'Inflation, eineAuch wenn sie für den Rest des Jahres „voraussichtlich“ über 2 % bleiben dürfte, erwartet die Europäische Zentralbank weiterhin eine Entspannung und damit eine Rückkehr in den Bereich ihrer mittelfristigen Zielwerte. Zudem seien die allgemeinen Inflationserwartungen im Währungsraum „fest verankert“ an den von der EZB selbst erhofften Werten, betonte der EZB-Präsident. Allerdings haben die EZB-Techniker auch ihre Prognosen zur durchschnittlichen Inflation im Euroraum angepasst: Nun soll der Wert in diesem Jahr zwischen 2,3 und 2,5 % liegen, für 2013 werden zwischen 1 % und 2,2 % erwartet. 

Und schließlich Spanien: Für Draghi liegt es an Madrid zu entscheiden, ob es auf europäische Hilfsgelder zurückgreift, um seine Banken zu rekapitalisieren. Von der EZB „gibt es keinen Druck“.

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