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Volkswagen, Spitzenreiter unter Anklage wegen Dieselgate

Dem Vorstandsvorsitzenden, dem Präsidenten und dem ehemaligen CEO des Konzerns wird "Marktmanipulation" vorgeworfen - Sie kannten die Kosten von Diaselgate und hätten den Markt spät gewarnt - Titel in Rot in Frankfurt

Volkswagen, Spitzenreiter unter Anklage wegen Dieselgate

Volkswagen erneut im Auge des Sturms wegen Dieselgate. Die deutsche Staatsanwaltschaft wirft dem derzeitigen Konzernchef Herbert Deiss, dem Vorstandsvorsitzenden Hans Dieter Poetsch und dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn Marktmanipulation im Zusammenhang mit dem 2015 ausgebrochenen Abgasskandal vor.

Im Detail hätten es die drei Manager gesagt bewusst spät die Märkte darüber zu informieren, wie viel Geld Volkswagen ausgeben müsste sich mit den Vorwürfen auseinanderzusetzen. Auf diese Weise würden sie es tun den Aktienkurs übermäßig beeinflusst. In einer Pressemitteilung führt die Staatsanwaltschaft Braunschweig aus, dass es sich bei der vorsätzlichen Verzögerung um die Nichtverbreitung marktbedingter Informationen über die „erheblichen Zahlungsverpflichtungen des Konzerns in Milliardenhöhe aus dem Fund des sogenannten Diesels“ gehandelt habe Skandal‘ und darin etwa die unerlaubte Beeinflussung der Börsenkurse des Unternehmens“.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte der frühere Vorstandsvorsitzende Winterkorn spätestens seit Mai 2015 „vollständige Kenntnis“ von dem Geschehen. Poetsch seit Ende Juni und Diess seit Ende Juli. In einfachen Worten ausgedrückt, bereits 4 Monate vor der Veröffentlichung der „Notice of Violation“ durch die US-Behörde, die am 18. September erfolgte, Die Anführer der Gruppe wussten sehr gut, welche Folgen das Dieselgate haben würde.

Augenblick die Reaktion der Aktie, die in Frankfurt 2,3 % rentiert. Wie viel der Skandal börsenmäßig gekostet hat, ist hingegen für alle klar. Im Jahr 2015, vor dem Skandal Der Preis einer Volkswagen-Aktie lag bei 244 Euro. Nach dem Skandal kam es zum Einbruch auf 102 Euro. In diesem Jahr hat eine zaghafte Erholung eingesetzt: Heute ist die Aktie 153,04 Euro wert, nachdem sie im April ihren Höchststand bei 166 Euro erreicht hatte.

Der Prozess begann im vergangenen September vor dem Landgericht Braunschweig und gegen den „Volkswagen-Chef“ sind rund 1.600 Berufungsverfahren anhängig. Dem Konzern sind bereits 27 Milliarden Rechtskosten entstanden.

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