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Innichen, der Kubus, der die Perle der Dolomiten schrammt

Der Kunstkritiker und Parlamentarier Vittorio Sgarbi sammelt die Enttäuschung von Touristen und der lokalen Bevölkerung über den von der Stadtverwaltung gewollten fragwürdigen Betonkubus auf dem Hauptplatz von Innichen, der in völligem Widerspruch zum suggestiven künstlerischen Umfeld steht

Innichen, der Kubus, der die Perle der Dolomiten schrammt

Ausgeglichenheit und Augenmaß waren noch nie die Tugenden von Vittorio Sgarbi, dem quirligen Kunstkritiker und Parlamentarier von Forza Italia, aber diesmal seine Empörung über das Gießen von Zement, der den Hauptplatz von San Candido, bekanntes Touristenzentrum und wahre Perle, ruiniert der Dolomiten trifft es ins Schwarze und interpretiert die Enttäuschung tausender Touristen und eines großen Teils der einheimischen Bevölkerung voll und ganz.

Auf der Anklagebank befindet sich in einer von Tag zu Tag wachsenden Kontroverse der neue Musikpavillon, ein Betonwürfel von 9 mal 9 Quadratmetern, der von der Stadtverwaltung gewollt wurde und sich auf der zentralen Piazza del Magistrato befindet. Der Vorwurf ist zweierlei: Der erste betrifft die völlige Fremdheit des Werks gegenüber dem eindrucksvollen künstlerischen Kontext, der den Platz charakterisiert, und der zweite die teilweise Verdunkelung, die der Würfel der Zwietracht zum Nachteil der historischen romanischen Stiftskirche aus dem Jahr 1000 verursacht die prächtige Kirche San Michele aus dem XNUMX. Jahrhundert, ganz zu schweigen von den Sichtverlusten, die der Neubau für das renommierte Hotel Post und für die den Platz überragenden Häuser mit sich bringt.

„Wir stehen vor – donnert Sgarbi – einer Form von „Nazi“-Architektur und einem Missbrauch, der hart bestraft werden muss und gegen den ich Anzeige erstatten werde.“ Aber auch das Kuratorium für das technische und kulturelle Erbe Bozens und Italia Nostra entstanden zusammen mit Sgarbi, der Landestourismusgesellschaft Bozen.

Von der Kritik überwältigt, wehrt sich die Stadtverwaltung von Innichen mit der Behauptung, die Arbeiten seien das Ergebnis einer regulären öffentlichen Ausschreibung, bei der das betreffende Projekt einstimmig ausgewählt wurde. Zur Sache sagt Kommissar Schmieder, er sei überzeugt, dass "nach Abschluss der Arbeiten die Kritikpunkte überprüft werden". Und er fügt hinzu: „Auch die Pyramide im Innenhof des Louvre in Paris wurde zunächst kritisiert“. Stimmt, aber Innichen ist nicht Paris und die Piazza del Magistrato ist nicht der Louvre, sondern das Herzstück der Touristenstadt im Pustertal, das einen Imageschaden riskiert, den es nicht verdient hat und auf den Touristen und Einwohner sicher verzichtet hätten.

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