Mit der neuen Flat Tax verdienen Selbständige deutlich mehr als Angestellte. Bei gleichem Bruttogehalt kann der Unterschied sogar 30 % übersteigen. Das geht aus Simulationen hervor, die von durchgeführt wurden Eutekne. Info, das Studienzentrum unter der Leitung von Enrico Zanetti, ehemaliger stellvertretender Wirtschaftsminister der Renzi-Regierung.
Die von der Lega gewünschte Flat Tax führt keinen Einheitssatz für alle Arbeitseinkommen ein (was auch Matteo Salvini im Wahlkampf für die Politik versprochen hatte). Es handelt sich vielmehr um eine Erweiterung des Mindestregimes: im Wesentlichen ab 2019 die Einkommensgrenze innerhalb dessen man die genießt Steuerermäßigung bei 15% (einzigartiger und Ersatzsatz von Irpef und Irap) steigt für alle Umsatzsteuer-Identifikationsnummern bei 65 Euro. Derzeit sieht das System jedoch je nach ausgeübter Tätigkeit differenzierte Schwellenwerte zwischen 25 und 50 vor: Für Berufstätige sind es beispielsweise 30 Euro.
Nicht nur. Auch das Haushaltsgesetz sieht ab 2020 Umsatzsteuer-Identifikationsnummern vor Jahreseinkommen zwischen 65 und 100 Euro einen weiteren ermäßigten Satz genießen, diesmal zu 20 %.
Nehmen wir ein Beispiel, das auf Eutekne-Simulationen basiert. Bei gleichem Bruttogehalt, sagen wir 45 Euro, kassiert ein Arbeitnehmer (mit befristeten oder unbefristeten Verträgen) 2.188 Monate lang ein Nettogehalt von 13 Euro, ein Selbstständiger kommt auf knapp 3 Euro pro Monat (2.994). Die Differenz beträgt über ein Drittel, 36,8 %, was auf 12 Monate umgerechnet 10.471 Euro mehr pro Jahr bedeutet.
Angesichts eines so eklatanten wirtschaftlichen Missverhältnisses wären viele Arbeitnehmer versucht, ihre Position zu ändern im Unternehmen als Mitarbeiter auftreten und so ihr verfügbares Einkommen erhöhen. Die Regierung hat dies jedoch vorgesehen und eine Klausel eingefügt, um dies zu verhindern: Unternehmen können sich nicht selbstständig machen Arbeitnehmer, die in den zwei Jahren vor Inkrafttreten des Manövers Einkünfte aus unselbstständiger Arbeit bezogen haben.